SPD-Kreisvorsitzender Mirko Witkowski – hier am Bahnhof in Sulz – fordert eine Aufwertung der Gäubahn. Foto: SPD Kreisverband

Der Kreisverband der Sozialdemokraten macht auf Probleme rund um den Bahnausbau aufmerksam. Er appelliert an notwendige Planänderungen.

Die Gäubahn, die Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Singen sowie weiter in die Schweiz, muss aus Sicht des SPD-Kreisverbands Rottweil aufgewertet werden. „Eine jahrelange Unterbrechung muss unbedingt vermieden werden“, macht SPD-Kreisvorsitzender Mirko Witkowski deutlich.

Stattdessen erinnert die Kreis-SPD in einer Mitteilung an die gemeinsam mit mehreren Nachbar-SPD-Kreisverbänden erhobene Forderung, eines durchgängigen zweigleisigen Ausbaus.

Dieser Forderung, die Witkowski in einem Antrag an die Landes-SPD formuliert hatte, schloss sich demnach auch der SPD-Landesparteitag einstimmig an.

Parteis sieht in Stuttgart eine Betriebspflicht

In seiner jüngsten Sitzung hat sich der SPD-Kreisvorstand Rottweil ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Nach Meinung der Sozialdemokraten besteht auf der Panoramastrecke in Stuttgart eine Betriebspflicht, weshalb eine Unterbrechung auch rechtlich nicht zulässig sei. Deshalb begrüße der SPD-Kreisvorstand den Einsatz rechtlicher Instrumente in der Gäubahn-Frage. „Der ursprüngliche Plan, die bisherige Streckenführung in einem engen zeitlichen Zusammenhang durch den neuen Streckenverlauf zu ersetzen, ist überholt.“, unterstreicht die stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende, Selina Sander: „Die Gäubahn wird stattdessen jahrelang vom Stuttgarter Hauptbahnhof abgebunden sein. Dieser tatsächlichen Entwicklung muss die rechtliche Einschätzung angepasst werden. Es ist nun juristisch von einer Stilllegung dieses Streckenteils und einer notwendigen Planänderung auszugehen.“

SPD-Kreisvorsitzender Mirko Witkowski kritisiert: „Der Gäubahn droht eine nicht notwendige, gut zehnjährige Kappung in Stuttgart-Vaihingen und damit eine längere Abbindung vom innerdeutschen Fernverkehr, wie auch dem Regionalverkehr im Großraum Stuttgart.“

Hiervon seien weite Teile des Landes betroffen. Die im November ins Spiel gebrachte Verlängerung der S-Bahnlinie über Herrenberg hinaus sei keine geeignete Maßnahme, um die bisherige Anbindung mit Fern- und Regionalexpresszügen ersetzen zu können, unterstreicht er.

Sperrungen machen sich bemerkbar

Der SPD-Kreisvorsitzende verwies auf die bereits spürbare Vollsperrung der Gäubahn zwischen Horb und Engen in der Zeit seit 3. Juni bis 26. Oktober. Vom 1. Juli bis 8. September kommt eine weitere Baustelle hinzu, weshalb dann auch zwischen Horb und Stuttgart ebenfalls nur Busse fahren. Natürlich gebe es bei Bauarbeiten auch einmal Sperrungen. Es müsse aber doch möglich sein, Lösungen zu erarbeiten, die nicht zu einem monatelangen Stillstand auf dieser wichtigen Bahnverbindung führen.