Die Expertenrunde mit (von links) Sascha Zaman, Anja Maisch von der IHK Nordschwarzwald, Markus Gramer, Timo Erlewein und Sylvia Weinhold Foto: Stadtverwaltung/Schmieder

Beim dritten Nachfolgeforum Nordschwarzwald gab es für Unternehmer und Inhaber, die vor- oder inmitten eines Übergabeprozesses stehen, wichtige Tipps von Fachleuten und erfahrenen Unternehmern.

Rund 50 Unternehmer trafen sich im Campus Schwarzwald zum dritten Nachfolgeforum Nordschwarzwald.

Die Veranstaltung wurde organisiert von der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, der Handwerkskammer Reutlingen und der Wirtschaftsförderung der Stadt Freudenstadt, unterstützt durch die Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg.

Impulse rund um das Thema Übergabe, Nachfolgeplanung sowie eine Expertenrunde machten die Veranstaltung zu einer wertvollen Hilfestellung für alle Unternehmer und Inhaber, die vor- oder inmitten eines Übergabeprozesses stehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Freudenstadt.

Breites Branchenspektrum

Die Teilnehmerliste zeigte ein breites Spektrum an Branchen und persönlichen Fragestellungen. In Fachvorträgen bekamen die Zuhörer wichtige erste Hinweise rund um das Thema Erbschaftssteuer, Unternehmenswert, psychologische Aspekte möglicher Generationenkonflikte sowie Best Practice-Beispiele erfolgreicher Nachfolgeregelungen, heißt es weiter.

Großes Interesse zeigten die Teilnehmer vor allem an den steuerlichen Aspekten, die anhand eines Praxisbeispiels von Markus Mayer, Rechtsanwalt und Steuerberater, erläutert wurden. Er zeigte auf, wie wichtig der richtig gewählte Zeitpunkt ist und betonte vor allem: „Kein Betrieb ist wie der andere. Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Nachfolge.“

Sylvia Weinhold, Geschäftsführerin des Bereichs Unternehmensberatung der Handwerkskammer Reutlingen, gab in ihrem Impuls Hinweise darauf, wie wichtig der vorhandene Mitarbeiterstamm in Zeiten des Fachkräftemangel sei. Außerdem ermutigte sie die Teilnehmer dazu, die Buchhaltung rechtzeitig „auf Vordermann“ zu bringen und dabei nicht etwa steuerliche Optimierungen in den Vordergrund zu stellen, sondern das Augenmerk vielmehr auf den positiven Ertrag des Unternehmens zu legen.

Neben den harten Fakten wurden auch die „Soft Skills“ durch den persönlichen Erfahrungsbericht von Nachfolgeberater Rainer Schwarz in den Fokus gestellt. Außerdem gab es eine Expertenrunde. Hier berichteten Übernehmer von ihren Erfahrungen und gaben wertvolle Praxistipps.

Sascha Zamann, Geschäftsführer von Karl Günther GmbH & Co. KG in Glatten, hat als Außenstehender die Firma übernommen. Für ihn war ein entscheidender Faktor: „Flexibel und im Gespräch zu bleiben.“

Beispiele aus der Praxis

Timo Erlewein, einer der drei Geschäftsführer von Kurz Elektrozentrum GmbH & Co. KG in Freudenstadt, gab möglichen Übernehmern gleich zwei Tipps: „Verbringen Sie so viel Zeit wie möglich mit dem Abgebenden und verstehen Sie schnellstmöglich die Kernprozesse des Unternehmens.“

Markus Gramer konnte als Bankvertreter einiges an Praxisbeispielen nennen. Für ihn einer der wichtigsten Aspekte für eine gelungene Übergabe: „Wenn möglich, ziehen Sie den Übernehmer frühzeitig heran. So kann eine Übergabe über Jahre im Voraus erfolgreich geplant werden.“

Die Veranstaltung wurde unterstützt durch die Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, dem Ifex, der Initiative für Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge, sowie dem Europäischen Sozialfonds (ESF).