Die Burg Hohenzollern Foto: Pixabay/Sautter

Die Modernisierung des Stromnetzes war von langer Hand geplant, doch das Unwetter vergangene Woche machte die Notwendigkeit der Baumaßnahme deutlich. Die Arbeiten starten bereits am Montag kommender Woche.

Auch historische Gebäude wie die Burg Hohenzollern kommen nicht ohne moderne Versorgungstechnik aus. Wie wichtig diese sein kann, zeigte sich einmal mehr beim schweren Unwetter vergangene Woche. Dieses sorgte tags darauf nicht nur für die Schließung der Burg, sondern auch für zeitweise Stromausfälle. Nun soll die von langer Hand geplante Modernisierung der Stromversorgung Abhilfe schaffen. Geplant und ausgeführt werden die Bauarbeiten von der Netze BW, die die wichtigsten Fragen dazu beantwortet:

Warum wird die Stromversorgung der Burg Hohenzollern erneuert?

Die Freileitung, über die die Burg Hohenzollern bislang mit Strom versorgt wird, ist in die Jahre gekommen und die Reparatur nach Störungen nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Darüber hinaus sind die bestehenden Leitungen bereits mehr als 50 Jahre alt. Deshalb hat die Netze BW mit den zuständigen Institutionen und Behörden Maßnahmen geplant, um die Versorgung zu modernisieren.

Wie genau wird die Stromleitung erneuert?

„Statt der alten Mittelspannungsfreileitung, die am dicht bewachsenen Südhang der Burg zu einer Umspannstation in der Burgmauer führt, wird nun eine zukunftsfähige und störungssichere Erdverkabelung von Nordwesten kommend errichtet“, erklärt Petrick Hammann, Projektleiter der Netze BW.

Wie viel kosten die Bauarbeiten und wer bezahlt sie?

Die Verlegung des Erdkabels hinauf auf den Zoller kostet eine Million Euro. Investiert wird die Summe von der Netze BW. Verglichen mit anderen Projekten des Unternehmens in der Region, sticht diese Summe heraus.

Wann beginnen die Arbeiten und wann enden sie?

Start ist am kommenden Montag, 4. September. Wenn alles planmäßig verläuft, können die Arbeiten Anfang Dezember abgeschlossen werden.

Was genau gehört zu den Baumaßnahmen?

Geplant ist der Bau einer neuen Umspannstation und eine neue Schaltstation. Darüber hinaus werden auf einer Trassenlänge von etwa zwei Kilometern neue Mittel- und Niederspannungskabel verlegt. Der Startpunkt der Maßnahme liegt bei dem Versorgungsgebäude der Bodensee-Wasserversorgung auf der Gemarkung Wessingen beim Wasserhochbehälter. Dort wird die neue Schaltstation zur Einbindung der neuen Erdkabel an das bestehende Stromnetz aufgestellt.

Wie kommt das neue Stromkabel in die Erde?

Das neue Mittelspannungssystem wird dann zunächst in offener Bauweise, entlang der Zufahrtsstraße zum Gebäude der Bodensee-Wasserversorgung und des Hackschnitzelwegs in die Erde gelegt. Die weitere Verlegung erfolgt dann weitestgehend im Spülbohrverfahren (siehe Info), um das Gelände so wenig wie möglich zu belasten.

Für dieses Verlegverfahren sind nur noch kleine Start – und Zielgruben notwendig. Die Spülbohrabschnitte umfassen rund 1100 Meter, in denen das Kabel unterirdisch verläuft. Das Erdkabel kommt beim Mitarbeiterparkplatz an. In diesem Bereich wird die neue Umspannstation errichtet. Von dort führen weitere Spülbohrungen über rund 300 Meter zur Burgmauer und von dort hinauf in die Burg selbst.

Welche Anforderungen ergeben sich aus der kulturhistorischen Bedeutung der Burg?

Bei den Spülbohrungen und bei den Arbeiten auf dem Burggelände wird mit archäologischen Funden gerechnet. Deshalb werden die Arbeiten im Bereich der Burg Hohenzollern archäologisch begleitet.