Der schwerverletzte Arbeiter wurde aus dem Gefahrenbereich gebracht und im Anschluss von den Feuerwehrleuten medizinisch erstversorgt. Foto: Fahrland

Mit besonderen Herausforderungen sah sich die Vöhringer Feuerwehr aufgrund der Größe und Lage des Übungsobjektes bei der Hauptübung konfrontiert.

Die Eigentümerfamilie Lüddecke stellte ihr Mehrfamilienhaus mit fünf Wohneinheiten in der Rosenfelder Straße 67 zur Verfügung, das einst die Firma Kugler Betten beherbergt hatte.

Ziele waren das Kennenlernen der Örtlichkeiten und die reibungslose Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung und Menschenrettung.

Starke Staubexplosion

Das Szenario bestand aus einer Staubexplosion in der Werkstatt, die einen Brand auslöste und einen Mitarbeiter heftig wegschleuderte. Eine Eisenstange bohrte sich durch sein Wadenbein und verletzte ihn schwer. Der Rauch in den Treppenhäusern schnitt den übrigen Bewohnern den Fluchtweg ab. Sie retteten sich in der Hoffnung auf Hilfe auf die Balkone der anderen Gebäudeseite.

Zahlreiche Zuschauer verfolgten den Übungseinsatz vom Straßenrand. Foto: Fahrland

Abteilungskommandant Joachim Binder erläuterte die Übung für die zahlreichen Zuschauer. Drei Minuten nach der Alarmierung rückte der erste Löschzug mit dem LF 16/12 und einem Mannschaftstransportwagen aus und baute die Löschwasserversorgung vom Hydranten auf.

Verletzten Arbeiter entdeckt

Das erste Strahlrohr führte nach weiteren drei Minuten Wasser. Unter Atemschutz starteten die Kameraden den Innenangriff, entdeckten den verletzten Arbeiter und leiteten seine Rettung mit Fluchthaube und Trage ein.

Die vordere Wohneinheit wurde durch einen Außenangriff geschützt und eine Person mit der Steckleiter vom Balkon gerettet. Der zweite Löschzug übernahm diese Aufgaben auf der Gebäuderückseite von der Richard-Wagner-Straße aus.

Abtransport schwierig

Zusätzliche Explosionsgefahr ging von zwei Gasflaschen aus, die aus dem Gebäude gebracht und gekühlt wurden. Während die geretteten Personen von den Balkonen nach acht und zehn Minuten versorgt und dem fiktiven Rettungsdienst übergeben werden konnten, gestaltete sich der Abtransport des verletzten Arbeiters schwierig. Anstelle des Bolzenschneiders war zum Kürzen der Eisenstange die hydraulische Rettungsschere erforderlich.

30 Kameraden, vier Fahrzeuge und acht C-Rohre kamen zum Einsatz. Nach 28 Minuten war die Übung beendet.

Für den Ernstfall gewappnet

Binder betonte, die Abteilung halte sich ganzjährig mit Übungsdiensten fit, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Er dankte der Gemeinde für die Investitionen in Fahrzeuge und Ausrüstung.

Gesamtkommandant Raimund Jauch lobte, die Bürger könnten stets auf die Feuerwehr und Alterswehr zählen, die die Verletzten gemimt und sich um die Verkehrsregelung gekümmert habe. Durch schnelles, umsichtiges Handeln seien alle Personen gerettet und größerer Schaden abgewendet worden.

Jauchs Stellvertreter Michael Keck sprach großes Lob aus und dankte den Verantwortlichen der Jugendfeuerwehr nochmals für die Durchführung ihrer Übung mit Sulz vier Tage zuvor in Wittershausen.

Quereinsteiger willkommen geheißen

Bürgermeister Stefan Hammer hieß Quereinsteiger Sebastian Huber willkommen. Als aktives DRK-Mitglied sei er ein Gewinn für die Vöhringer Wehr und habe die DRK-Bereitschaft würdig vertreten, die aufgrund einer Terminüberschneidung nicht dabei sein konnte.

Besonders dankte Hammer allen Aktiven und Angehörigen dafür, die mit dem Feuerwehrdienst verbundenen Risiken mitzutragen. Eigentümerfamilie Lüddecke spendierte den Wehrleuten einen Umtrunk, bevor sich diese im Seniorenheim Pasodi das wohlverdiente Abendessen schmecken ließen.