Starke Rauchentwicklung erschwerte das Aufspüren der Verletzten in den zahlreichen Zimmern des zweistöckigen Gebäudes. Foto: Fahrland

Eine schweißtreibende Hauptübung mit einer komplexen realitätsnahen Kombination aus Hausbrand, Verkehrsunfall, Menschenrettung und Brandbekämpfung absolvierten die beiden Abteilungen der Gesamtwehr Vöhringen in der Kirchstraße Wittershausen.

Zusätzlich beteiligten sich die Alterswehr sowie die DRK-Bereitschaft Vöhringen, die von der DRK-Bereitschaft Sulz unterstützt wurde.

Gesamtkommandant und Einsatzleiter Raimund Jauch konfrontierte die Wehrleute mit einer Fülle an Aufgaben an zwei Einsatzorten. Sein Stellvertreter Michael Keck erläuterte das Geschehen für die Zuschauer.

Das war geschehen Per Telefon meldete der Hausbesitzer den Brand eines Wohnhauses an die Leitstelle Rottweil, der durch Funkenflug bei Umbauarbeiten ausgelöst wurde. Abgesehen von den Gruppenführern eilten die Wittershausener Wehrleute in Freizeitkleidung von zu Hause herbei und zogen sich im Feuerwehrmagazin um.

Vier Minuten sei eine realistische Zeit von der Alarmierung bis zum Ausrücken, sagte Keck. Nach kurzer Anfahrt um die Ecke erfolgte die Wasserentnahme. Unter Atemschutz begann die Brandbekämpfung im Innenangriff mit C-Rohren und die Suche nach vier verletzten Bauarbeitern im verrauchten Gebäude.

Eine Person wurde mit Fluchthaube über die Steckleiter vom Balkon gerettet. Auf der Westseite wurde eine Riegelstellung aufgebaut.

Wenige Meter vom Brandherd kam es zu einem Auffahrunfall, bei der der Fahrer eingeklemmt und schwer verletzt wurde. Einer der beiden anrü-ckenden Löschzüge aus Vöhringen übernahm die Befreiung mit hydraulischem Rettungsgerät, während sich das DRK von der Beifahrerseite her um die Überprüfung der Vitalfunktionen und die Stabilisierung des Verletzten kümmerte.

Der zweite Löschzug unterstützte die Brandbekämpfung mittels Wasserentnahme aus der Regenwasserzisterne im Hof der Familie Haberer, die 550 Kubikmeter Wasser fasst.

Mit dem hydraulischen Spreizer musste äußerst behutsam vorgegangen werden, um dem Eingeklemmten keine weiteren Verletzungen zuzufügen. Das DRK legte einen „Stiffneck“ und stabilisierte das Unfallopfer.

Nach und nach wurden alle Verletzten mit Rauchgasvergiftung und schweren Brandverletzungen zur Versorgung an das DRK übergeben, und der Brand aus insgesamt zwei B- und sieben C-Rohren mit 1500 Litern Wasser pro Minute erfolgreich gelöscht. Vier Fahrzeuge, 56 Feuerwehrmitglieder und acht DRKler waren im Einsatz.

Bilanz der Übung Bei der Übungsbesprechung zollten alle Redner sämtlichen Übungsbeteiligten höchsten Respekt. „Die Hauptübung ist ein Gradmesser für Leistungsvermögen und Ausbildungsstand“, betonte ein sehr zufriedener Raimund Jauch. Auch auf das DRK könne man stets zählen.

Keck bedankte sich für die ganzjährigen Übungsdienste, Kerstin Jauch für die ständige Einsatzbereitschaft. Feuerwehrseelsorger Dieter Kleinmann erinnerte an den echten Unfall vor zwei Jahren.

Bürgermeister Stefan Hammer zeigte sich höchst beeindruckt von der Mannschaftsstärke und Zusammenarbeit und vergaß bei seinen Dankesworten auch die Angehörigen nicht.

Das Vesper im Anschluss hatten sich alle Beteiligten redlich verdient.