Von links: Richard Weinzierl,Klaus Schätzle und Lothar Ellinger vor dem Geburtshaus Johann Baptist Bauernfeind. Foto: Nowotny

Fesselnde Vorträge zur Stärkung der Demokratie, dazu laden Klaus Schätzle, Lothar Ellinger und Richard Weinzierl ein. Sie sprechen über Sulz im Jahr 1848, Johann Baptist Bauernfeind und erzählen von ihren eigenen Erfahrungen als engagierten Bürger.

Unter dem Motto „Vor 175 Jahren: Als die Demokratie zum Greifen nah war“ bieten Richard Weinzierl, Leiter des Bauernfeind-Museums und Vorsitzender des Fördervereins „Gustav Bauernfeind Kulturhaus Sulz a. N.ckar“, Klaus Schätzle, Lokalhistoriker und SPD-Kreistagsmitglied, und Lothar Ellinger, Engagierter in vielen Gruppen, unter anderem dem Nabu oder dem Sulzer Friedensforum, verschiedene Vorträge an.

Mit ihren Vorträgen möchten die drei die Demokratie stärken, denn aus ihrer Sicht erodiert diese in Deutschland immer mehr.

Die Idee zu den Veranstaltungen hatten Schätzle und Weinzierl. „Zum einen ist dieses Jahr der 175. Geburtstag des Johann Baptist Bauernfeind, und auch die Revolution 1848 bis 49 ist das 175 mal verjährt. Wir hatten die Idee, noch jemanden zu fragen, der früher aktiv war und selbst für die Demokratie demonstriert hat“, erklärt Weinzierl. So kam schließlich noch Lothar Ellinger mit ins Boot.

Zusammen in Kooperation mit der Volkshochschule finden nun die Vorträge statt.

Sulz in der Zeit von 1848 bis 1849

Den Anfang der Vortragsreihe macht Klaus Schätzle am Donnerstag, 2. November. Mit dem Titel „Freiheit für Schleswig-Holstein begeistert Sulzer“ spricht er darüber, inwieweit Sulz in den internationalen Entwicklungen von März bis September 1848 eingebunden war. Und wie Sulz als Dominostein von diesen Entwicklungen betroffen war.

Mit dem Vortrag am Donnerstag, 16. November, berichtet Lothar Ellinger unter dem Motto „Trau Dich! Misch Dich ein!“ über sein jahrzehntelanges Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.

„Ich bin der Meinung, dass man als Demokrat eine Informationspflicht hat“, sagt er. Man sei nicht nur für das verantwortlich, was man tue, sondern auch für das, was man widerstandslos hinnehme. „Zugespitzt kann man sagen, wir sind gerade dabei die Demokratie demokratisch abzuschaffen.“

Richard Weinzierl rundet die Reihe am Donnerstag, 30. November, mit einem Vortrag über Johann Baptist Bauernfeind ab, der nicht nur Apotheker, sondern auch vielseitig engagiert war.

Als demokratisch denkender Mensch schien es Bauernfeind zwingend erforderlich, den Deutschen Bund mit seinen Königreichen aufzulösen, sowie die Rechte und Besitztümer des Adels deutlich zu beschneiden. Dafür nahm er an der Revolution 1848/1849 teil und bezahlte seine Teilnahme mit einer 531-tägigen Haftstrafe.

Musik aus der Zeit unterstreicht Vorträge

Alle Vorträge finden ab 19 Uhr für fünf Euro im Sulzer Bürgersaal statt. Musik aus der Zeit von 1848 werden die Vorträge am 2. und 30. November unterstreichen. Anmelden können sich Interessierte bei der vhs Sulz. Unter www.vhs-sulz.de.