Wird abgelöst: das Busunternehmen Klumpp. Foto: Gern

Am Ende waren es wohl zu viele Beschwerden. Nach Kritik am Busunternehmen Klumpp vergibt der Kreistag im Zollernalbkreis Verkehrsleistungen neu. So geht es weiter.

Hechingen - Die Auflösung des Vertrags mit dem beauftragten Verkehrsunternehmen Klumpp mit Sitz in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) und die erneute Ausschreibung der Verkehrsleistungen für das Linienbündel Hechingen hat der Kreistag am Montag in öffentlicher Sitzung einstimmig beschlossen.

Verkehrsamtsleiter Tobias Liebhardt informierte über die aktuelle Lage. Insgesamt gehe es, wie er sagte, um die Leistungen auf drei Linienbündeln. "Auf anfängliche Schwierigkeiten waren wir eingestellt." Geprüft würden unter anderem die Zulassung der Fahrzeuge sowie die Sprach- und Ortskenntnisse der Fahrer.

Wiederholt habe es Beschwerden gegeben, vor allem von Eltern, deren Kinder im Raum Hechingen unterwegs gewesen seien. Darauf sei reagiert worden: "Unser Beschwerdemanagement funktioniert." Es habe sich auch gezeigt, dass nicht alle Beschwerden "so zutreffend" gewesen seien: "Wir haben viele Baustellen im Kreis, da ist die Pünktlichkeit nicht immer gewährleistet."

Miniwettbewerb startet noch diese Woche

Was die Neuausschreibung des Linienbündels Hechingen angeht, nachdem der bisherige Vertrag mit Omnibusverkehr Klumpp einvernehmlich aufgelöst wurde: Hier gehe es um eine "Dringlichkeitsvergabe", dazu soll ein "Miniwettbewerb" noch im Lauf dieser Woche starten.

Drei regionale Busunternehmen sollen aufgefordert werden, Angebote abzugeben. Eins davon werde, wie Liebhardt sagte, den Zuschlag bekommen.

Im Einzelnen geht es um die Linien 309 (Bisingen – Engstlatt – Balingen), 307 (Bisingen – Grosselfingen – Hechingen – Sickingen – Bodelshausen) sowie 305 (Bisingen – Wessingen – Hechingen – Bechtoldsweiler – Bodelshausen).

Die Kosten für 2023 könnten derzeit nicht kalkuliert werden; durch Preissteigerungen seien allerdings erhebliche Mehrkosten zu erwarten. Laut Sitzungsunterlagen geht es – Stand jetzt – um eine jährliche Verkehrsleistung von rund 1,3 Millionen Euro und rund 575.000 Kilometer.

Eine reguläre Betriebsaufnahme wäre nach der erneuten europaweiten Ausschreibung frühestens im Herbst 2024 möglich. Die jetzige "Dringlichkeitsvergabe" soll, wie das Verkehrsamt mitteilt, die Zeit bis dahin überbrücken.