Zeit für eine neue Gestaltung: das Gelände zwischen Zellerschule und OHG. Foto: Thomas Fritsch

Das Gelände zwischen OHG, Stadthalle und Zellerschule wird neu gestaltet. Die Kosten verdoppeln sich nahezu. Das Areal ist ausdrücklich allgemein nutzbarer Stadtraum – kein Schulhof. Das gilt auch für das attraktive Kleinspielfeld.

Schulhof – oder doch öffentlicher Bereich? Der Europaplatz zwischen OHG und Stadthalle ist eigentlich bereits beides. Und die angrenzenden Areale in Richtung der – künftig teilweise neu zu bauenden – Zellerschule auch irgendwie. Genau dort, westlich der Stadthalle, soll nun auch noch ein Kleinspielfeld auf der vorhandenen Freifläche installiert werden. Ausdrücklich im „öffentlichen Raum“, nicht als Schulhof. Wofür der Gemeinderat jetzt die Finanzierung absegnete.

Und zwar einstimmig. Und das, obwohl der Finanzbedarf – wieder einmal, mag man sagen – deutlich größer ist als zunächst gedacht. Ursprünglich hatten die Stadtplaner mal knapp 400 000 Euro für die „Gestaltung Spielfläche Platz Stadthalle“ als Investitionsauftrag in den laufenden Haushalt der Stadt eingetragen. Daraus wurden in der „fortgeschriebenen Kostenberechnung“ für das Kleinspielfeld inklusive Spielgeräten „und erweiterter Bereich“ dann zwischenzeitlich schon mal rund 640 000 Euro. Nun, am Ende der tatsächlichen Ausschreibung, ist man bei circa 730 000 Euro angekommen.

Es muss nachfinanziert werden

Macht unterm Strich „eine Finanzierungslücke“ von immerhin knapp über 330 000 Euro, die jetzt so schnell wie möglich nachfinanziert werden musste. Denn: Aus „bautechnischen Gründen“ sei es erforderlich, umgehend die Gesamtmaßnahme auszuschreiben, da die geplante „Installation des Belags“ für das künftige Kleinspielfeld „nur außerhalb des Winters möglich“ sein würde. Fündig wurde man bei der Suche nach möglichen Finanzmitteln letztlich im eigentlich geplanten Budget für die anstehende Generalsanierung der Zellerschule.

So stellen sich die Planer die neue Gestaltung vor. Foto: freiraumkonzept

Für das laufende Jahr hatte man dafür einen Haushaltsansatz von knapp über 1,3 Millionen Euro geschaffen – von denen man jetzt die fehlenden Mittel für das Kleinspielfeld samt Nebenflächen abzweigt. Die damit notwendige neue Finanzplanung für die Generalsanierung der Zellerschule selbst soll dann entsprechend „im Rahmen der Haushalts- und Finanzplanung 2024 dem tatsächlichen Finanzbedarf angepasst“ werden.

„Kein Schulraum“

In einem Statement freute sich Stadträtin – und OHG-Lehrerin – Esther Betz-Börries (FWV) über das geplante Kleinspielfeld, denn: „Der Europaplatz eignet sich nicht zum Bolzen!“ Wobei Ralf Fuhrländer als Leiter des Stadtplanungsamtes noch einmal ausdrücklich darauf hinwies, dass eben das geplante Kleinspielfeld „öffentlicher Raum“ und ausdrücklich „kein Schulraum“ sein würde.

Allerdings weist die Sitzungsvorlage zu diesem Thema eine „zusätzliche Nutzung“ des geplanten Kleinspielfelds „für den Sportunterricht im Freien durch die Schulen“ mit dem ausdrücklichen „Vorteil kurzer Wege“ aus. Zumal „im Rahmen des Schulentwicklungskonzeptes Defizite bei den Hallen, beziehungsweise Kleinspielfeldern“ für Nagold aufgezeigt worden seien.

Ausgestattet werden wird das geplante Kleinspielfeld westlich der Stadthalle übrigens mit „Fußballtoren und Basketball-Körben“, wie es ergänzend dazu auf einer Website der Stadt heißt. Zudem seien „weitere Spielflächen mit Reckstangen und einer Fünffachschaukel“ vorgesehen. Der eigentliche, angrenzende Schulhof der Zellerschule soll schließlich noch durch „eine Spielinsel mit Klettergerüst sowie einer Lerninsel bestehend aus einer ansprechenden Möblierung“ bereichert werden.

Ein weiterer Aspekt, der vor allem Brigitte Loyal (Grüne-Fraktionssprecherin) interessierte: Was mit den vorhandenen Bestandsbäumen im Bereich des Areals zwischen Stadthalle, OHG und Zellerschule im Zuge der Platz-Neugestaltung passieren wird. „Wir schauen, dass möglichst alle vorhandenen Bäume erhalten werden“, so Bauamtsleiter Rafael Beier in seiner direkten Erwiderung. Und Oberbürgermeister Jürgen Großmann ergänzte noch: „...und es kommen weitere hinzu.“