Planer Markus Heberle stellt in der Sitzung des Zweckverbands die Planungen für die beiden Hochwasserrückhaltebecken vor. Foto: Visel

Die Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser an der Schlichem und am Schwarzenbach kommen voran, auch wenn wegen der Biber teilweise umgeplant werden musste.

Planer Markus Heberle stellte in der Sitzung des Zweckverbands Hochwasserschutz Schlichem im Rathaus in Dotternhausen die Planungen für die beiden Hochwasserrückhaltebecken bei Ratshausen und Schömberg vor, die für ein 100-jähriges Hochwasser ausgelegt sind. Die Kosten für die Bauwerke würden bis Mitte des Jahres ermittelt; dann könne zum Ende des Jahres die Genehmigungsplanung beim Landratsamt eingereicht werden. Wann die Genehmigung dann vorliegt, kann noch niemand sagen. Im besten Fall geht man von mindestens einem halben Jahr aus. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen die beiden Rückhaltebecken, zudem sind in verschiedenen Gemeinden weitere örtliche Maßnahmen vorgesehen.

Biber haben sich direkt an der B 27 angesiedelt. Der Hochwasserdamm musste daher auf die andere Straßenseite verlegt werden. Foto: Visel

Laut Heberle musste man das Rückhaltebecken für den Schwarzenbach an der B 27 bei Schömberg umplanen, weil am Standort eine Biberburg steht. So ist man mit dem Bauwerk auf die andere Straßenseite ausgewichen. Da man frühzeitig mit den Behörden in Kontakt gewesen sei, hätten sich daraus aber keine großen zeitlichen Verzögerungen oder Kostensteigerungen ergeben. In diesem Zusammenhang fragte Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger: „Sind wir nun komplett einem Biberdiktat ausgesetzt?“ Diese Frage müsse gestellt werden, auch wegen der B 27-Problematik. Heberles klare Antwort: „Das Bauwerk an der geplanten Stelle bei der Biberburg ist nicht genehmigungsfähig.“ Und weiter: „Der jetzige Standort ist nicht schlecht und sinnvoll.“ An dieser Stelle sei man weder vom Biber noch von der B 27 tangiert.

Mit Eigentümern und Fischern einig

In Ratshausen entsteht das Durchlassbauwerk für die Schlichem beim Fischersee in Richtung Gemeinde. Mit den Grundeigentümern und mit dem Fischereiverein habe man gesprochen: „Sie stehen der Sache positiv gegenüber.“ Bei einem großen Hochwasser würde angestautes Wasser auch in den See fließen sowie die Straße nach Hausen am Tann überfluten, die dann kurzzeitig gesperrt werden müsse. Die bestehende Fischerhütte soll etwas nach hinten auf ein Plateau versetzt werden. Eine Waldumwandlung sei nicht nötig. Der Damm werde rund 15 Meter hoch; für das teiloffene Durchlassbauwerk werde versucht, die Betonmassen zu minimieren. Grobe Kostenschätzung: 2,2 Millionen Euro.

Eine Stromerzeugung an dieser Stelle sei nicht sinnvoll, weil das Becken zumeist trocken liege, antwortete Heberle auf die Frage von Ratshausens Bürgermeister Tommy Geiger, der in der Sitzung zum Stellvertreter des Verbandsvorsitzenden Frank Scholz gewählt wurde.