Sie sind Mitbegründer der Initiative Pro Gäubahn in Rottweil (von links): Thomas Lippert, Margit Gärtner und Michael Leibrecht. Foto: Otto

Die Initiative Pro Gäubahn Rottweil – Wir wollen zum Hauptbahnhof hat jetzt eine Online Petition gestartet. Die Forderung ist klar: Die Kappung der Gäubahn nach Stuttgart soll verhindert werden.

Von Rottweil und der Region aus soll ab 2025 erstmal Schluss sein mit der Direktverbindung zum Stuttgarter Hauptbahnhof. Das geht vielen Bürgern gewaltig gegen den Strich – doch wie kann man diesen Unmut bündeln und mit diesem auch etwas bewirken? Die Initiative „Pro Gäubahn Rottweil – Wir wollen zum Hauptbahnhof“, die sich in Rottweil im April formiert hat, macht sich das Internet zunutze und hat am Freitag eine Online-Petition auf der Seite Change.org gestartet. Damit soll „tausenden, oder besser hunderttausenden Menschen„ die Möglichkeit gegeben werden, gegen die Gäubahn-Kappung zu demonstrieren. „Teilen, teilen, teilen“, rufen die Organisatoren dazu auf, die Sache bekannt zu machen – und natürlich zu unterschreiben. Und schon am Samstagabend waren es 377 Unterzeichner, die die Forderungen der Initiative unterstützen.

Darum geht es

Die Initiative erklärt auch auf der Seite noch einmal ausführlich, um was es geht: Die DB beabsichtigt, die letzten Kilometer der Gäubahn in Stuttgart, die sogenannte Panoramastrecke, ab etwa 2025 stillzulegen und abzubauen, wenn der neue Tiefbahnhof in Betrieb geht. Anstatt direkt bis in den Hauptbahnhof zu kommen, müssen die Fahrgäste in Stuttgart-Vaihingen in die bereits extrem belastete S-Bahn umsteigen.

Für die Regionen südlich von Stuttgart und die angrenzende Schweiz bedeute dies mindestens zehn Jahre lang eine Abtrennung vom internationalen Zugverkehr, betont die Initiative. Und dabei gehe es immerhin um ein Einzugsgebiet von etwa 1,4 Millionen Bürgern. Rund 5000 Personen pendeln nach Angaben von Pro Gäubahn täglich nach Stuttgart und zurück.

Das Ganze führe dazu, dass sehr viele Bahnfahrer wieder auf das Auto umsteigen, was in Zeiten des Klimawandels und der Verkehrswende ein Unding sei. Viele Bürgermeister und Oberbürgermeister entlang der Strecke teilen diese Befürchtungen.

Die Forderungen

In der Petition heißt es: „Wir fordern daher den Bundesverkehrsminister, die Landesregierung, die Deutsche Bahn, die Stadt Stuttgart, den Landesverkehrsminister und alle Kommunen entlang der Gäubahnstrecke auf, sich aktiv für den Erhalt dieser wichtigen internationalen Verkehrsstrecke einzusetzen.“

Die konkreten Forderungen: Die heutige Anbindung von der Schweizer Grenze über die Panoramabahn bis zum Kopfbahnhof Stuttgart müsse beibehalten, der Zugbetrieb müsse weiterhin mit regulären Zügen der DB gewährleistet sein – „die S-Bahn ist kein Ersatz“ – und die mit dem Vertrag von Lugano eingegangenen Verpflichtungen wie die Verkürzung der Reisezeit und die damit verbundene Ertüchtigung der Gäubahn müsse vollumfänglich umgesetzt werden.

Vom internationalen Zugverkehr abgeschnitten

„Es kann und darf nicht sein, dass Millionen Menschen einfach vom internationalen Zugverkehr abgeschnitten werden.“

Auf der Seite lässt sich nun live verfolgen, wie viele Menschen die Initiative mit ihrer Petition erreicht. Neben der – virtuellen – Unterschrift, können auch Kommentare hinterlassen werden.