Diebstähle machen einen großen Teil der in der polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Delikte aus. Foto: Dedert

Allerdings steigt Zahl der Drogen- und Sexualdelikte. Aufklärungsquote liegt über Landesdurchschnitt.

Zollernalbkreis - Im Zollernalbkreis sind im vergangenen Jahr 6427 Straftaten angezeigt worden. Es ist die niedrigste Zahl seit 1985. Gegenüber dem Jahr davor gibt es in der Polizeistatistik, die am Donnerstag in Tuttlingen vorgestellt worden ist, einen Rückgang um 67 Fälle.

Eine Zunahme im Bereich der Straftaten hat es in Albstadt gegeben: Dort sind im vergangenen Jahr 2042 Fälle registriert. Im Jahr davor waren es 1842 Fälle, im Jahr 2016 war der Tiefstand von 1716 Fällen erreicht worden. Auch in Hechingen waren offenbar mehr Übeltäter unterwegs: 833 Straftaten wurden im vergangenen Jahr registriert. Im Jahr davor waren es 732 Fälle. In Haigerloch ist die Zahl der Straftaten von 167 auf 209 Fälle angestiegen.

Die Polizei hat im Zollernalbkreis effektiv gearbeitet: Die Aufklärungsquote ist von 62,6 Prozent auf jetzt 65,7 Prozent angestiegen. Mit diesem Ergebnis ist das Polizeipräsidium besser als der Landesdurchschnitt von 62,7 Prozent.

Allein in Meßstetten wird für das vergangene Jahr ein Rückgang der Straftaten um 54 Prozent oder 334 Fälle auf nur noch 284 Fälle verzeichnet. Damit wird nach Polizeiangaben die Zahl der jährlichen Straftaten vor Einrichtung der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge erreicht.

Zurückgegangen ist im Zollernalbkreis im vergangenen Jahr auch die Zahl der Körperverletzungen um 36 Fälle (4,9 Prozent). Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat mit 39 angezeigten Fällen einen langjährigen Tiefststand erreicht, und 2018 sind bei den sogenannten "einfachen Diebstählen" 20,6 Prozent weniger registriert als im Jahr davor.

Zugenommen hat hingegen die Zahl der Sexualdelikte von 31 im Jahr 2017 auf 92 im vergangenen Jahr. Bei den "sexuell motivierten Beleidigungen" gibt es eine Zunahme um 22 auf 59 Fälle. Drastisch zugenommen hat auch die Zahl der Rauschgiftdelikte. Ein Plus von 188 Fällen macht eine Zunahme um 55,3 Prozent aus. Auch die Betrugsfälle sind auf dem Vormarsch: 42 Fälle mehr im vergangenen Jahr machen immerhin ein Plus von 5,4 Prozent aus.

Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen liegt nach Polizeiangaben bei 29,8 Prozent. Im Jahr davor waren es noch 31,8 Prozent.

Die Gesamtzahl der Opfer hat sich laut Polizeistatistik im vergangenen Jahr von 1241 auf 1346 erhöht. Dabei verweist die Polizei allerdings darauf, dass bei der Berechnung zum einen das im November 2016 in Kraft getretene Gesetz zum Schutz der sexuellen Selbstbestimmung berücksichtigt werden müsse, und dass zum anderen auch Widerstandsdelikte als sogenannte "Opferdelikte" erfasst worden seien.

73,7 Prozent aller Straftaten werden von Erwachsenen begangen, 8,5 Prozent gehen aufs Konto von Heranwachsenden, und in 7,3 Prozent der Fälle sind Kinder die Täter.

Die Tatverdächtigenbelastungszahl – das bedeutet die Zahl der Tatverdächtigen je 100.000 Einwohner – hat sich im Zollernalbkreis unterschiedlich entwickelt. In Balingen ist sie von 2663 auf 2577 zurückgegangen. Einen leichten Rückgang bei der Tatverdächtigenbelastung von 2563 auf 2559 gibt es in Hechingen. In Burladingen ist die Tatverdächtigenbelastung von 1425 auf 1165 zurückgegangen. In Haigerloch hat die Belastung hingegen von 936 auf zuletzt 1152 zugenommen. In Albstadt wurde im vergangenen Jahr eine Zunahme der Tatverdächtigenbelastung auf 2633 registriert. Für das Jahr 2017 wird in Albstadt eine Belastung von 2311 angegeben.