Foto: Visel/Midinet/Stopper

Stark- und Dauerregen richtet keine größeren Schäden im Kreis an. Feuerwehren "präventiv" in Alarmbereitschaft.

Zollernalbkreis - "Land unter" hieß es am Dienstag mancherorts im Zollernalbkreis. Der Regen hat Bäche ansteigen lassen und für vollgelaufene Keller gesorgt. Insgesamt aber sind kaum größere Schäden zu verzeichnen.

Die Feuerwehren im gesamten Kreisgebiet sind gestern in Alarmbereitschaft und im Einsatz gewesen – wenngleich in vielen Fällen auch "präventiv", wie Hermann sagt. Gravierende "Schadensereignisse" seien nicht eingetreten. Die starken Regenfälle weckten bei vielen Menschen ungute Erinnerungen an die Ereignisse vor einem Jahr, als bei Hochwassern im Kreis Schäden in Millionenhöhe entstanden sind.

Ausgerückt sind Helfer gestern unter anderem in Albstadt, Hechingen, Burladingen, Haigerloch, Rangendingen, Bisingen, Balingen, Schömberg und Ratshausen. Sie haben Sandsäcke vorbereitet und Barrieren eingesetzt. Kreisbrandmeister Hermann lobte diese vorsorglichen Maßnahmen.

Im Landratsamt war am Dienstagmorgen angesichts der drohenden schweren Regenfälle der Führungsstab aufgebaut worden. Es habe eine Lagebesprechung gegeben, so Hermann. Am frühen Nachmittag entspannte sich dann die Lage.

Die Bäche im Zollernalbkreis blieben weitgehend in ihrem Bett – so auch die Schlichem in Ratshausen und Dautmergen. Allerdings rauschten in Ratshausen Wassermassen aus Richtung Plettenberg hangabwärts und überfluteten kurzzeitig die Straße. Nach Angaben von Bürgermeister Heiko Lebherz sind keine Schäden entstanden. Bewährt hätten sich aber bereits jetzt einige Maßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzkonzepts, das noch in Arbeit sei. So seien schon früh am Morgen die Gemeindeverwaltung, der Bauhof und die Feuerwehr alarmiert worden, die "feste Abläufe" in Gang gesetzt hätten. Rechen an der Schlichem und Einlaufgitter an den Straßen seien gereinigt und regelmäßige Kontrollen gemacht worden. Lebherz: "Es hat sich gezeigt, dass das Schutzkonzept funktioniert."

Über die Ufer getreten ist kurzzeitig die Starzel in Rangendingen. Auch die eigentlich beschauliche Steinach in Balingen schwoll an und setzte die Rad- und Fußängerunterführung nahe der Volksbankmesse unter Wasser.

Überflutet worden ist einmal mehr der Bootsverleih samt dem unteren Kiosk am Schömberger Stausee. "Waldschenke"-Wirt Heinz Koch ist am Morgen von den Sperrenwärtern vor dem Hochwasser gewarnt worden und konnte so die technischen Geräte und andere Utensilien im Kiosk in Sicherheit bringen. "Das Wasser ist unaufhaltsam angestiegen. Alle halbe Stunde um zehn Zentimeter", so Koch.

Nach Angaben von Sperrenwärter Wolfgang Strobel sei das Hochwasser aber nicht dramatisch gewesen, der Pegel des Stausees habe 2,70 Meter über normal gelegen. "Bis der Überlauf einsetzt, muss noch einiges Wasser nachlaufen", sagte Strobel. So ist aus dem Stausee auch weniger Wasser abgelassen worden als zulief. Dies auch zum Schutz der Unterlieger an der Schlichem wie der Gemeinde Dautmergen.

Im Einsatz waren zudem die Mitarbeiter der Straßenmeistereien, um die Straßen von angeschwemmtem Schlamm und Geröll zu säubern, wie etwa zwischen Ratshausen und Hausen am Tann, und auch um Straßenschächte frei zu machen, damit das Wasser ablaufen konnte.