Die "Polizeistruktur 2020" steht im Zollernalbkreis in den Startlöcher. Foto: Seeger

Ab 1. Januar ist Polizeipräsidium Reutlingen für Sicherheit der Bürger verantwortlich.

Zollernalbkreis - Die "Polizeistruktur 2020" steht in den Startlöchern: Ab 1. Januar 2020 gehört der Zollernalbkreis mit den Landkreisen Esslingen, Reutlingen und Tübingen, dem Flughafen Stuttgart und der Landesmesse in den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen.

Kurz vor dem Start in die neue Polizeistruktur seien die Vorbereitungen beim Polizeipräsidium Reutlingen abgeschlossen, heißt es. Mit seinen nachgeordneten Dienststellen – unter anderem im Zollernalbkreis – sei dann das Polizeipräsidium Reutlingen für die Sicherheit der Bürger verantwortlich.

Die Erweiterung um den Zollernalbkreis sei die bedeutendste Veränderung, die im Zuge der "Reform der Reform" für das Polizeipräsidium Reutlingen beschlossen wurde. Ab 1. Januar stehen dem Polizeipräsidium nun insgesamt rund 2360 Personalstellen zur Verfügung, davon 2059 für Beamte der Schutz- und Kriminalpolizei. Die Beschäftigten sorgen für die Sicherheit von mehr als 1 230 000 Bürgerinnen und Bürgern. Im gesamten Zuständigkeitsbereich ereignen sich laut Mitteilung des Polizeipräsidiums pro Jahr etwa 54.000 Straftaten und rund 34.000 Verkehrsunfälle.

Veränderungen bei Kriminal- und Verkehrspolizei

Die organisatorischen Veränderungen und die Integration eines weiteren Landkreises – dem Zollernalbkreis – in den Zuständigkeitsbereich des Präsidiums seien ein richtiger Kraftakt gewesen. "Wir sind überzeugt, dass das Schiff zum Jahreswechsel recht passabel vom Stapel laufen wird", sagt Polizeipräsident Alexander Pick. Viele Veränderungen in der Binnenorganisation seien auf den ersten Blick für die Bevölkerung nicht relevant, deren Auswirkungen auf die polizeiliche Arbeit dagegen schon. Wesentliche Veränderungen gebe es besonders bei der Kriminal- und der Verkehrspolizei. Wer in Zukunft den Polizeinotruf 110 wählt, wird mit dem Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums in Reutlingen verbunden.

Bereits seit dem 16. Dezember gilt dies auch für den Zollernalbkreis. Im Führungs- und Lagezentrum werden alle Notrufe entgegengenommen und die Einsätze gesteuert. Die Polizeireviere mit den dazugehörenden Polizeiposten bleiben im Zollernalbkreis jedoch auch weiterhin die ersten Ansprechpartner für die Bevölkerung: Die Dienstgruppen der Polizeireviere sind rund um die Uhr für die Bürger da. Sie sind stets als erste vor Ort, und genau so schnell wie bisher schon zur Stelle, wo sie gebraucht werden.

Verkehrspolizeiliche und allgemeinpolizeiliche Aufgaben werden künftig unter dem gemeinsamen Dach der Schutzpolizeidirektion gebündelt. Die Zuständigkeit der Polizeireviere in der Verkehrsunfallaufnahme wird erweitert, was in vielen Fällen eine Verkürzung der Wartezeiten verspricht lässt. Die Verkehrspolizei ist insbesondere für die Aufnahme von komplexen Verkehrsunfällen, aber auch für spezialisierte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen zuständig. Die Verkehrspolizeiinspektion hat ihren Sitz in Tübingen. Die Verkehrsdienst-Außenstelle in Balingen ist täglich von 6 bis 22 Uhr einsatzbereit. Auch komplexe Verkehrsunfälle können ab 1. Januar bei der personell verstärkten Außenstelle in Balingen aufgenommen werden. Diese war bislang ausschließlich für Verkehrsüberwachung zuständig.

Kriminalkommissariat Balingen wird personell verstärkt

Außerhalb ihrer Präsenzzeiten steht künftig der Verkehrsdienst Tübingen für die Aufnahme komplexer Unfalllagen zur Verfügung. "Damit wird es uns künftig auch im Zollernalbkreis gelingen, bei einfachen Unfällen schnell vor Ort zu sein und gleichzeitig die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit der Spezialisten der Verkehrspolizei in angemessener Zeit zu gewährleisten", erklärt Polizeipräsident Pick. Weiterhin werde bei den bisherigen Dienststellen der Kriminalpolizeidirektion Esslingen mit ihren Inspektionen und den Kriminalkommissariaten in Reutlingen und Tübingen schwere Kriminalität bekämpft.

Neu hinzu kommt das Kriminalkommissariat Balingen, das im Rahmen der Strukturreform personell verstärkt wird. Zur Eindämmung der Betäubungsmittelkriminalität wird zusätzlich zu den Rauschgiftermittlungsgruppen in Reutlingen und Esslingen eine solche auch in Balingen eingerichtet. Außerdem wird eine neue Fahndungseinheit in Albstadt ihre Arbeit aufnehmen.