Vierspurige Bundesstraßen werden künftig mautpflichtig, wenn sie Ausweichstrecken für Mautflüchtlinge oder überregional bedeutsam für das Fernstraßennetz sind. Foto: SB-Archiv

Wirtschaft der Region Neckar-Alb spricht sich gegen Maut für vierspurigen Teil der B 27 aus.

Zollernalbkreis - Die Wirtschaft der Region Neckar-Alb spricht sich nach Angaben der IHK Reutlingen gegen eine Maut für den vierspurigen Teil der B 27 aus.

Vierspurige Bundesstraßen werden künftig mautpflichtig, wenn sie Ausweichstrecken für Mautflüchtlinge oder überregional bedeutsam für das Fernstraßennetz sind. "Beide Kriterien treffen für die B 27 bei uns nicht zu", sagt IHK-Vizepräsident Alexander Benz. Er befürchtet, dass eine Maut zwischen Stuttgart und Tübingen im Wesentlichen die heimischen Betriebe betrifft. "Kleinere Unternehmen, die ihre Kunden beliefern, müssen am Ende die Maut bezahlen und im schlimmsten Fall für viel Geld ihre Fahrzeuge aufrüsten."

Verkehrszählungen des Regierungspräsidiums zeigten, dass es bisher kaum zu Ausweichverkehr über die B27 gekommen sei. Eine Maut würde jedoch innerhalb der Region zu Verschiebungen führen, befürchtet Benz: "Die ohnehin stark belasteten Nebenstrecken werden noch voller. Da droht endgültig der Infarkt."

Die Entscheidungen über den Schindhautunnel und die Umfahrung von Ofterdingen stünden nach wie vor aus. "Wenn die B 27 endlich durchgängig vierspurig ist, können wir gerne über eine Maut reden", sagt Benz.