Wurde ausgebuht und angefeindet: Landrat Günther-Martin Pauli. Foto: Maier

Aufgeheizte Stimmung wegen Asylunterkunft in Killer: Der Landrat wurde bei der Bürgerversammlung massiv angegangen und musste den Saal verlassen.

Von einer „erschreckenden Erfahrung“ sprach Landrat Günther-Martin Pauli, als er zu Beginn der Kreistagssitzung zur Bürgerversammlung vom vergangenen Mittwoch im Burladinger Ortsteil Killer Stellung bezog.

Während er sprach, kam er kaum zu Wort. Immer wieder wurde skandiert, er wurde ausgebuht und verbal angegangen. Meinungsfreiheit, Mitwirkungsrechte und der Dialog mit den Menschen seien die „Grundpfeiler unseres demokratischen Miteinanders“, sagte der Landrat.

Aber niemand dürfe ausgebuht, beleidigt, angeschrien oder gar bedroht werden. Alle aufrechten Demokraten müssten dafür sorgen, dass sich so etwas im Zollernalbkreis nie mehr wiederhole.

Pauli holt die Justizministerin ins Boot

„Wir nehmen die Sorgen und Ängste der Menschen beim Thema Flüchtlingsunterbringung sehr ernst und leiten sie weiter“, versicherte Pauli. Er habe am vergangenen Donnerstag mit der baden-württembergischen Justizministerin Marion Gentges (CDU) ausführlich darüber gesprochen. In diesem Zusammenhang verweise er auch auf die Resolution des Landkreistags dazu.

Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit zeichneten, so der Landrat weiter, die Zollernälbler aus. In den vergangenen Jahren habe man die Integrationspolitik gemeinsam „wachsam und kreativ gestaltet“.

Die Landkreisverwaltung sei dankbar, dass sie bei dieser „enormen Herausforderung“ immer auf die tatkräftige Unterstützung der Mitbürgerinnen und Mitbürger habe zählen können. „Dies“, so Pauli, „ist leider nicht mehr überall selbstverständlich.“