Günther-Martin Pauli (Mitte) im Gespräch mit Flüchtlingen in der Lea Meßstetten. Das Flüchtlingsthema werde im Zollernalbkries auch 2016 eines der dominierenden Themen sein, sagt der Landrat voraus. Foto: Landratsamt

Landrat Pauli skizziert Aufgaben des Landkreises im nächsten Jahr. "Engagement beispielgebend."

Zollernalbkreis - Flüchtlinge waren in diesem Jahr das dominierende Thema im Zollernalbkreis – und werden es auch im nächsten Jahr sein. Das sagt Landrat Günther-Martin Pauli voraus. In diesem Zusammenhang lobt er das »große bürgerschaftliche Engagement« der Menschen im Kreis.

Auch in der Region, so Pauli, habe man im zu Ende gehenden Jahr erlebt,  dass Terror, Angst und Not nicht Abstand hielten, sondern deutlich spür- und sichtbar nahe kämen. »Insbesondere die zahlreichen Flüchtlinge haben über weite Strecken unseren Alltag bestimmt und werden das auch noch über lange Zeit tun«, so Pauli.

Neben der Unterbringung und Betreuung dieser Menschen, in der Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten, andernorts im Zollernalbkreis und europaweit, würden in Zukunft Fragen wie Integration, Veränderungen in der   Gesellschaft sowie bezahlbarer Wohnraum vor enorme Herausforderungen stellen, sagt der Landrat des Zollernalbkreises voraus.

Bei aller Diskussion dürfe man nicht vergessen, »wie dankbar wir für unser Gemeinwesen sein dürfen – die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die vielen Staaten fehlt. Was für uns selbstverständlich ist«, so Pauli, »ist für Millionen von Menschen in vielen Ländern undenkbar.« Dazu gehörten unser Lebensstandard, unsere Wirtschaftskraft und unsere Infrastruktur sowie eine scheinbar unendliche Verfügbarkeit von Energie und natürlichen Ressourcen.

Vor wenigen Tagen hätten  195 Staaten bei der UN-Klimakonferenz in Paris Weichen für eine Wende der globalen Klimapolitik gestellt. Umwelt- und Klimaschutz würden zunehmend entscheidend für Wohlstand und Lebensqualität. Bereits seit vielen Jahren gingen  die Kommunen im Zollernalbkreis voran, um in entscheidenden Bereichen wie Wärme, Strom und Verkehr den Einsatz von innovativen, klimafreundlichen Technologien weiter zu verbessern.
»Mit dem  kreiseigenen Energie- und Gebäudemanagement setzen wir dies direkt um«, so Pauli. Beispiele seien die Heizung- und Dampferzeugung mit regionalen Holzhackschnitzeln am Klinikstandort Albstadt, die Nutzung von Sonnenenergie und Abwärme am Klinikgebäude in Balingen und  die energetischen Sanierungen der Kreisschulen.

Dabei gehe es  um nicht weniger als darum, die Lebensbedingungen weltweit zu sichern und damit neben Krieg, Terror und Not eine weitere Fluchtursache zu bekämpfen; denn Umwelt- und Klimaflüchtlinge gebe es leider bereits heute, so Pauli. Als »beispielgebend« bezeichnet der Landrat das große bürgerschaftliche Engagement der Menschen im Zollernalbkreis – sowohl in der Flüchtlingsarbeit als auch in vielen anderen Bereichen.  

Die Bereitschaft zum Mitmachen und Anpacken sei beeindruckend.  Das stehe für Solidarität, Nächstenliebe und Gemeinsinn und nehme Hass, Gewalt und Hetze den Nährboden. Er danke allen, so Pauli,  die sich für andere einsetzen, und hoffe weiterhin auf ein verantwortungsbewusstes und friedvolles Miteinander.