Sebastian Heller misst bei einem Einsatz den CO-Gehalt bei einer jungen Frau. Foto: DRK

Beim DRK-Kreisverband ist ein spezielles Gerät im Einsatz und hat sich bestens bewährt.

Zollernalbkreis - Gleich zweimal war in den vergangenen Tagen beim DRK-Kreisverband ein Gerät im Einsatz, das per Fingersensor messen kann, ob eine Rauchgasvergiftung vorliegt. Der DRK-Kreisverband Zollernalb hatte das Messgerät bereits vor geraumer Zeit beschafft. Damit kann das geruch- und farblose Gas Kohlenmonoxid (CO) nachgewiesen werden. Das Gerät hat sich nach Angaben der Rettungskräfte im Einsatz bewährt.

In den vergangenen Wochen war das DRK stark beansprucht. Der Brand in Meßstetten am Samstag forderte die lokalen Einsatzkräfte wie auch den Rettungsdienst. Am Sonntagmittag schlug der Digitale Meldeempfänger wieder an: ein Brand in Tailfingen mit 20 Betroffenen.

Beim Brand in Meßstetten wie auch in Tailfingen setzte das DRK das CO-Messgerät ein. Rund 30 Sekunden dauert die Prüfphase. Die Messung erfolgt schmerzfrei für den Betroffenen und ist wichtig für die Entscheidungsprozesse beim Roten Kreuz. Wird nämlich bei der Messung ein gewisser Wert überschritten, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Gerade bei Einsätzen, bei denen kein Arzt anwesend ist, kann die Messung eine gute Entscheidungshilfe sein.

Das Verfahren wurde von der Kreisbereitschaftsleitung gemeinsam mit dem Kreisverbandsarzt Severin Neher eingeführt. Der Arzt legte auch fest, welche weiteren Untersuchungsschritte je nach gemessenem Wert durchzuführen sind. Ein Handbuch als Nachschlagewerk vor Ort hilft im Zweifel – oder die telefonische Rückversicherung beim Kreisverbandsarzt über die Integrierte Leitstelle. Im Zweifelsfall wird die Person in die Klinik gebracht.

Doch es gibt viele Fälle, in denen die Personen keine Anzeichen für eine Rauchgasinhalation zeigen und im Gespräch angeben, "ein bisschen Qualm" eingeatmet zu haben. Aber wieviel ist "ein bisschen"? Gerade in diesen Fällen ist das Messgerät das Mittel der Wahl. Wie beispielsweise in Meßstetten oder auch in Tailfingen.

Die ambulante Versorgung ergab keine Hinweise oder Indikationen für eine Klinikeinweisung – und das Messgerät bestätigte dann dieses Ergebnis. Damit konnten die Personen wieder entlassen werden. "Ohne dieses Gerät hätten wir die Menschen in Kliniken gebracht, auch aus Haftungsgründen", sagt der DRK-Vorsitzende Heiko Lebherz. Dank Gerät konnte auf diesen Transport verzichtet werden. "Es bestätigt sehr oft die Feststellungen vor Ort", sagt Kreisbereitschaftsleiter Dietmar Dieter. "Wenn die Werte nichts Besonderes ergeben, können wir die Leute mit gutem Gewissen entlassen." Die CO-Messung diene damit auch der Absicherung für das Rote Kreuz.

Auch in Tailfingen konnten am Sonntag Kliniktransporte vermieden werden. Eine Frau klagte allerdings über heftige Probleme und wies auch Anzeichen einer Rauchgasinhalation auf. Hier verzichtete das DRK auf eine zusätzliche Messung. Der Rettungsdienst brachte die Frau ohne Zeitverzug in eine Klinik.

"Wir sind bemüht, unsere Einsatzmittel dort einzusetzen wo es notwendig ist, und unnötige Fahrten zu vermeiden", erklärt Lebherz. Ressourcen an der richtigen Stelle einzusetzen, sei ohnehin das Gebot der Stunde.

Bereits in den Wochen davor hatte das DRK größere Einsätze zu bewältigen, unter anderem eine Vermisstensuche. Ende Januar forderte die Polizei das DRK an, um nach einer vermissten Person aus einem Balinger Pflegeheim zu suchen. Nach zirka zwei Stunden wurde die Person durch einen Suchtrupp der Bereitschaft Balingen in der Nähe des Pflegeheimes gefunden. Hierbei waren aus zehn Bereitschaften, zwei Rettungshundestaffeln (DRK und BRH) und einem Rettungswagen der Rettungswache Balingen insgesamt 60 Einsatzkräfte unterwegs.

Darüber hinaus sind die DRK-Bereitschaften jedes Wochenende bei Fasnetsveranstaltungen im Einsatz. Auch schwere Unfälle wurden verzeichnet.