Noch Zukunftsvision: die Regionalstadtbahn am Haltepunkt Bisingen. Foto: TriCon Design AG

Großprojekt Regionalstadtbahn: Zollernalbkreis soll gleich nach Modul 1 zum Zuge kommen.

Zollernalbkreis - Die Regionalstadtbahn soll spätestens 2026 fahren. Vielleicht sogar früher. Vorausgesetzt, die Fahrzeuge stehen zur Verfügung und die Inbetriebnahme kann bereits 2023 erfolgen.

Über den aktuellen Stand informiert das Verkehrsamt den Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik am Montag, 5. März, 18.30 Uhr, in öffentlicher Sitzung.

Das Thema brennt auf den Nägeln, denn mit Fertigstellung von Stuttgart 21 dürfen keine Dieselzüge mehr im Stuttgarter Bahnhof einrollen, und die Zollernalb wäre "abgenabelt". Logische Konsequenz ist eine Elektrifizierung der Strecke und der Einsatz von Elektro-Loks.

Fest steht, dass die Zollernbahn einschließlich Talgang- und Killertalbahn gleich nach Modul 1 in Angriff genommen werden soll. Darüber besteht mit den beteiligten Projektpartnern Konsens. Dafür hat der Zollernalbkreis in den vergangenen Jahren Geld beiseite gelegt. 1,7 Millionen Euro sind im aktuellen Haushalt eingestellt, eine Nutzen-Kosten-Untersuchung ist bei der PTV-Group in Auftrag gegeben. Es sei davon auszugehen, dass der Index auch nach den neuen Bewertungskriterien über 1,5 liegen werde.

Eine Verzögerung gibt es: Die für dieses Frühjahr vorgesehene Betriebsprüfung von Modul 2 – also der Zollernbahn – muss ins dritte Quartal des Jahres verschoben werden. Grund dafür ist, dass sich im Rahmen der Planungen von Stuttgart 21 neue Möglichkeiten für die Verwirklichung der großen Wendlinger Kurve ergeben haben, die derzeit geprüft werden. Die Umsetzung könnte Auswirkungen auf die Fahrpläne und damit auch auf die Planung der Zollernbahn haben.

Spätestens bei der Ausführungsplanung, die für das vierte Quartal 2022 geplant ist, soll die Projektorganisation von einer zentralen Stelle aus gesteuert werden. Wie diese aussehen soll, ist noch nicht entschieden.

Die Killertalbahn von Hechingen bis Gammertingen, bisher nicht Bestandteil von Modul 2, hat für die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) und den Landkreis Sigmaringen erhebliche Bedeutung. Bei der Talgangbahn habe sich die Stadt Albstadt noch nicht positioniert, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Jedoch habe die Talgangbahn "keinen positiven Effekt auf den Nutzen-Kosten-Index des Gesamtprojekts". Anders gesagt: Die Reaktivierung der Talgangbahn sei nicht entscheidend für die Elektrifizierung der Zollernbahn. Es gehe auch ohne.

Das Verkehrsministerium betont in einem Schreiben, dass das Land ein sehr großes Interesse "an einem zügigen Fortgang des Projekts Regionalstadtbahn Neckar-Alb im Gesamten und an der Elektrifizierung und dem Ausbau der Zollernbahn im Besonderen" habe.