Alles locker: Scharfe Kurven lockten Inline-Downhiller Tobias Wöhrle zum Weltcup nach China. Foto: Vichra Foto: Schwarzwälder-Bote

InlineEnttäuschung bei der Downhill-WM in Lausanne

Von Ulrich MußlerEiner erfolgreichen Weltcup-Premiere in China hat der Onstmettinger Downhill-Inlineskater Tobias Wöhrle nur wenige Tage später eine enttäuschende WM im schweizerischen Lausanne folgen lassen. Fuhr er im Reich der Mitte noch zweimal auf Platz fünf, verpasste er bei den Welttitelkämpfen als 18. des Einzelrennens die Qualifikation für das Inline-Cross-Finale.

"Das war eine richtig coole Erfahrung, auch wenn sie einige gewöhnungsbedürftige Dinge mit sich brachte", sagt Wöhrle zu seinem China-Trip. "Die Strecke war lustig, man musste nur zweimal bremsen, allerdings hat man keine Kurvenausgänge gesehen, weil in den Kehren Blattwerk in die Piste ragte. Außerdem war es recht rutschig, weil die Strecke einen Tag vor dem Rennen wegen heftigen regens überflutet war und die Straße noch von ein paar Lehmresten bedeckt war", erklärt Wöhrle. Trotzdem kam der für den WSV Ebingen startende Onstmettinger in Lishui gut zu Recht, belegte im 25 Fahrer großen Feld – darunter ein gutes Dutzend aus dem Land des Gastgebers – hinter Sieger Moritz Nörl (Landshut) den fünften Platz. "Leider habe ich beim Start in beiden Läufen zwei, drei Sekunden liegen lassen. Ohne das Malheur wäre auch ein zweiter oder ein dritter Rang möglich gewesen", sagt Wöhrle. So musste er neben Nörl auch Greg Pinto (Frankreich), Christian Montavon (Schweiz) und Sebastian Rastegar (Iran) den Vortritt lassen. Eine gute Vorstellung zeigte Wöhrle auch im Cross-Wettbewerb, zwar verpasste er den Lauf der besten Vier, gewann aber das "Kleine Finale". Im Rennen um die Spitzenplätze spielten die Chinesen keine Rolle, Wöhrle traut den Asiaten aber durchaus zu, in den kommenden Jahren eine große Rolle einzunehmen. "Bisher ist Downhill dort nahezu unbekannt, aber die Chinesen wollen sich richtig reinhängen und bald eine Weltmeisterschaft ausrichten. Bis dahin sind sie sicherlich konkurrenzfähig", sagt Wöhrle.

Kaum zurück aus China, ging es für den 35-Jährigen mit den Welttitelkämpfen in Lausanne weiter. Doch diesen Weg hätte er sich im Nachhinein sparen können. "Meine Fahrt hat sich zwar richtig gut angefühlt, aber ich habe keine gute Zeit zusammengebracht. Der Asphalt war an vielen Stellen sehr unruhig, uns hat es ziemlich die Beine durcheinandergewürfelt", so Wöhrle . Zwar qualifizierte er sich unter 60 Teilnehmern für den Kampf um die Medaillen, bei dem noch 40 Downhiller starten durften. Allerdings kam er auch im Finale nicht über den 18. Platz hinaus. Damit verpasste er sogar den Sprung ins Finale des Inline-Cross-Wettbewerbs. Weitaus besser machte es sein Straßberger Klub-Kollege Kevin Stich. Als 26. der Quali war Stich im Finale rund vier Sekunden schneller als Wöhrle und belegte am Ende den achten Platz. Den Weltmeistertitel sicherte Moritz Nörl, der im Vorlauf noch Platz drei belegt hatte, als es um alles ging aber den Österreicher Daniel Ladurner und Harry Pernat (Frankreich) auf die Ränge zwei und drei verwies.

In der Weltcupwertung belegt Wöhrle sowohl im Downhill als auch im Inline-Cross den fünften rang. Daran wird sich wohl nichts mehr ändern, denn sämtliche Spitzenfahrer werden auf das WC-Finale im November in Teutonia/Brasilien verzichten.