Yves Kunkel – hier im Zweikampf mit dem Göppinger Manuel Späth – geht künftig für den HBW auf Torejagd. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball20-jähriges Talent kommt zum HBW / Heute geht’s gegen Flensburg

Von Ulrich Mußler

Noch braucht Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten dringend Punkte zum Klassenerhalt, heute peilen die Schwaben einen Coup gegen die SG Flensburg Handewitt an (20.45 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen) an.

Abseits der Platte haben sie einen solchen bereits gelandet. Mit dem 20-jährigen Linksaußen Yves Kunkel wechselt eines der größten deutschen Talente zur kommenden Saison von GWD Minden zum HBW. Kunkel, der auch im Rückraum eingesetzt werden kann, unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag.

In Balingen trifft der 1,85 Meter große Rechtshänder mit Jannik Hausmann auf einen alten Bekannten. Mit der DHB-Auswahl gewannen die beiden zwei Europameistertitel (2012 bei der U18 und 2014 bei der U20) und holten 2013 Bronze bei der U19-WM. "Er hat zwar noch nicht viel Bundesligaerfahrung, aber ein unglaubliches Potenzial. Ich freue mich, dass wir einen solchen Spieler bekommen konnten", sagt HBW-Trainer Markus Gaugisch. Kunkel stammt aus der Jugend der HSG Völklingen, spielte in der Saison 2012/13 per Zweitspielrecht für den Zweitligisten HG Saarlouis. In seinem ersten Jahr in Minden erzielte er 34 Treffer, in der aktuellen Spielzeit hat er es bislang auf 26 Tore gebracht. Nach Linkshänder Julian Krieg (Pfadi Winterthur) ist Kunkel der zweite Neuzugang zur kommenden Runde.

In Minden – dort muss der HBW am 8. April ran – sieht man Kunkels Abgang gar nicht gerne. "Gerade in Yves hatten wir große Hoffnungen gesetzt. Darum bin ich auch sehr enttäuscht, dass er sich gegen GWD entschieden hat", meinte Mindens Manager Horst Bredemeier.

Damit ist auch klar, dass Denni Djozic den HBW nach einer Saison wieder verlassen wird. Sein Vertrag wird nicht verlängert. "Es ging gar nicht darum, dass er seine Leistung nicht gebracht hat. Er hat sich überhaupt nichts vorzuwerfen. Aber wir brauchen einen Spielertyp, der auch auf der Mitte oder der Halbposition verteidigen kann. Schließlich fehlt ab der kommenden Saison mit Wolfgang Strobel ein starker Abwehrspieler", so Gaugisch weiter. HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer erachtet den Kader für die Saison 2015/16 als komplett: "Ich gehe davon aus, dass damit unsere Personalplanungen so gut wie abgeschlossen sind."

Doch noch geht es für den HBW um den Klassenerhalt. Neun Spiele hat das Gaugisch-Team noch vor der Brust, als 13. der Tabelle derzeit fünf Punkte Vorsprung auf die vier Abstiegsplätze. Ob es dem HBW heute gelingt, die so trostlose Bilanz gegen die SG Flensburg-Handewitt aufzumotzen?

Egal, ob die Teams nun THW Kiel, Rhein-Neckar-Löwen oder SC Magdeburg heißen – gegen alle Mannschaften hat der HBW Balingen-Weilstetten seit er zum erlauchten Kreis der Handball-Erstligisten zählt, schon einmal gewonnen. Nur die SG Flensburg-Handewitt kennt das Gefühl einer Niederlage gegen die Schwaben nicht. In den 17 Duellen, die sich die beiden Mannschaften bislang geliefert haben, sprang für den HBW gerade einmal ein Pünktchen heraus – beim 30:30 im "Heimspiel" in der Stuttgarter Porsche-Arena am 27. Dezember 2008. In der Vorrunde unterlag der HBW in Flensburg mit 18:32.