Erschreckend hoch ist die Zahl der Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus kommen. Foto: Anspach

Verein Huckleberry & Pippilotta bietet Jugendlichen mit Alkoholproblemen weiterführende Hilfen an.

Zollernalbkreis - Im vergangenen Jahr wurden laut Statistik der Kreiskliniken im Zollernalbkreis 27 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren mit Alkoholvergiftung behandelt.

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl um die Hälfte zurück. Trotzdem ist die Zahl besorgniserregend. Der Verein Huckleberry & Pippilotta bietet in Kooperation mit der Suchtberatungsstelle der Diakonie und dem Suchtbeauftragten des Landratsamts nach der medizinischen Behandlung weiterführende Hilfen für Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung.

Um den Entwicklungen im Zollernalbkreis etwas entgegenzusetzen, wurde das bundesweit erprobte HaLT-Projekt für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren und deren Eltern eingeführt. Das Kürzel steht für "Hart am Limit". In der Klinik erhalten Eltern und Jugendliche Informationen über das Projekt. Ziel ist es, durch eine zeitnahe und nachhaltige Krisenintervention das Kind oder den Jugendlichen zu unterstützen, künftig kontrolliert oder je nach Alter und Gefährdungspotential keinen Alkohol mehr zu trinken.

Die Krisenintervention besteht aus mindestens fünf Terminen: Nachdem die Eltern ihr Kind nach Alkoholvergiftung aus der Klinik abgeholt und mit einer Schweigepflichtentbindung in der Klinik ihre Bereitschaft zum Gespräch geäußert haben, kommt ein Berater vom Verein Huckleberry & Pippilotta innerhalb von drei Tagen auf die Eltern oder den Jugendlichen zu und vereinbart einen Termin für ein Erstgespräch. Dabei wird erst mit dem Jugendlichen allein gesprochen, danach mit den Eltern oder der ganzen Familie. Das Erstgespräch hilft, dass Eltern und ihre Kinder ins Gespräch kommen. Danach finden vier weitere Termine statt, das Abschlussgespräch wieder im Familienrahmen.

Weitere Informationen: Telefon 07433/9097364 oder 0177/3420976, E-Mail info@huckleberry-und-pippilotta.de. Diakonische Bezirksstelle: Telefon 07433/160740, E-Mail suchtberatung@diakonie-balingen.de