Nicht all zu häufig hatten Trainer Ecki Nothdurft und sein HBW II in der Vorrunde Grund zur Freude. Foto: Kara Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballHoffnungen für die Rückrunde

Von Ulrich Mußler

In der Handball-Bundesliga kämpft der HBW Balingen-Weilstetten noch gegen die SG BBM Bietigheim und bei der SG Flensburg-Handewitt. Das Perspektivteam des Erstligisten hingegen kann sich bereits auf die Weihnachtsfeiertage einstimmen. Doch ob die Tage so besinnlich werden? Schließlich geht der HBW II mit 9:21 Punkten als Vorletzter des Drittliga-Tableaus in Pause. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt jedoch gerade einmal einen Punkt.

Das große Problem, mit dem Trainer Nothdurft und seine Mannschaft zu kämpfen hatte, war der Personalnotstand. Rückraumspieler Jan Remmlinger verpasste die komplette Vorrunde wegen eines Kreuzbandrisses. Der Schweizer Linkshänder Gianluca Lima – der Neuzugang des Erstliga-Teams war auch für Einsätze in der 3. Liga eingeplant – verließ den Klub noch ehe die Saison begonnen hatte. Gegen Ende der Vorrunde zog es auch der aus Zweibrücken gekommene Mittelmann Tim Burkholder zurück in die Heimat. Mit Thorben Kirsch fiel ein weiterer hoffnungsvoller Neuzugang früh in der Saison mit einer schweren Schulterverletzung aus. Da auch die erste Mannschaft auf der rechten Angriffsseite gewaltige Personalprobleme hatte und noch immer hat, lief Junioren-Europameister Jannik Hausmann, der schon zuvor einige Male wegen der Grundausbildung bei der Bundeswehr gefehlt hatte, vorrangig für das Team von Markus Gaugisch auf. Aushilfen aus dem Erstliga-Team gab es keine. Dafür sprang HBW-Urgestein Frank "Litty" Ettwein immer wieder einmal ein, obwohl er seine Karriere eigentlich nach der vergangenen Saison beendet hatte. "Wir hatten uns das vor der Saison natürlich anders vorgestellt. Im Prinzip waren wir statt einer großen Kapelle nur eine Band mit sieben, acht Mitgliedern, aber immerhin gut eingespielt. Auch der Spielplan war heftig, der könnte in der Rückrunde eher für uns sprechen. Das sollen aber keine Möglichkeiten zur Ausflucht sein", sagt Nothdurft.

Vier Siegen und einem Remis stehen zehn Niederlagen gegenüber. Doch wie knapp das Nothdurft-Team in den bisherigen Partien häufig an den Punkten vorbei geschrammt ist, verdeutlicht das Torverhältnis von -5 – nur sieben Mannschaften stehen in dieser Hinsicht besser da. "Wir haben die Spiele aber nicht unglücklich verloren. Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht gut genug. Hinten hat’s gehapert, wir hätten pro Spiel zwei Ballgewinne mehr gebraucht. Wir müssen besser verteidigen und brauchen mehr Beiträge von den Torhütern. Aber was das Offensivspiel anbelangt, habe ich noch nie eine Mannschaft trainiert, die bessere Zahlen erreicht hat", so Nothdurft.

Zwei Auswärtssiege landete der HBW II zum Auftakt der Runde. Dem 27:26 beim TSV Friedberg ließ die Nothdurft-Sieben ein 25:24 bei der HSG Konstanz folgen. Sechs Spiel währte die anschließende Durststrecke, die Mannschaft mit einem souveränen Heimsieg über den TV Germania Großsachsen (31:18) wiederum zwei Wochen später schickte sie die TGS Pforzheim geschlagen nach Hause (31:23). Zum Abschluss der Vorrunde schnappte sich der HBW II im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SG Nußloch beim 33:33 noch einen weiteren Punkt. "Die Mannschaft muss drin bleiben. Sie hat auch das Bewusstsein für die Situation", sagt Nothdurft. Immerhin kehrt Remmlinger zurück, außerdem hofft der Trainer darauf, dass Hausmann wieder häufiger zur Verfügung steht.