Die Stettener Grundschüler sagen ihrer Rektorin Nadja Stöhr unter anderem mit Gesang auf Wiedersehen. Fotos: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Rektorin verlässt "Vorzeigeschule" Stetten / Nadja Stöhr zieht es nach Freiburg / Engagiert über den Ort hinaus

Von Martina Bantle

Zimmern-Stetten. In einer Feierstunde hat die Grundschule Stetten ihre Rektorin Nadja Stöhr verabschiedet. Den Reigen der Festreden eröffnete Schulamtsdirektor Markus Kreilinger. Er hatte eine Trostpflasterkiste dabei in Form von Lindt-Schokolade. Kreilinger bezeichnete Stöhr als einen Menschen, der schnell Vertrauen aufbauen konnte. Das Kollegium war ein Team. Lehrerin Andrea Rau wird wieder die kommissarische Leitung der Schule übernehmen, unterstützt von Kerstin Lilienfein.

Nadja Stöhr sei eine besondere Pädagogin: sensibel, den Menschen zugewandt, mit einer besonderen Nähe zu Kindern. Sie wird aus privaten Gründen nach Freiburg ziehen und beruflich sowie privat weiterhin mit Kindern zu tun haben. Ihr Engagement reichte über Stetten hinaus. Sie ließ sich in Lerncoaching ausbilden und als individuelle Lernbegleiterin im Fach Mathematik.

Bürgermeister Emil Maser betonte, dass die Grundschule Stetten seit fast fünf Jahren eine Vorzeigeschule ist. Als hervorstechende Eigenschaften nannte er die Fähigkeit Stöhrs, Entwicklungen anzustoßen und zu begeistern. Sie habe beachtliche Spenden aufgebracht, und es sogar geschafft, dass in den Stettener Kindergarten wieder mehr Kinder gingen. Stöhr habe Theater, Musikaufführungen und Sommerfeste ins Leben gerufen. Bei der Fremdevaluation habe die Schule sehr gut abgeschnitten. Die Schüler standen bei ihr immer im Mittelpunkt. Maser bescheinigte Nadja Stöhr hohe Führungsqualitäten.

Alle Schüler sangen für ihre scheidende Rektorin das Lied: "Möge die Straße uns zusammenführen." Elternbeiratsvorsitzender Clemens Mauch sprach ein Grußwort, das er in ein Märchen kleidete. Als Geschenk überreichte er einen leeren Korb, in den die Kinder am Schluss Früchte legten und einen Rosenstock.

Zum Schluss sprach Rektorin Nadja Stöhr. Sie führte ein Zitat von Jirina Prekop an, das besagt, dass ein Kind sich nur dann gut entwickelt, wenn man ihm dafür auch sich selbst als Vorbild anbietet.

Stöhr ließ noch einmal die viereinhalb Jahre Revue passieren, die sie an der Grundschule Stetten verbracht hatte. Sie richtete ihren Dank an ihre Kolleginnen, die Eltern, das Staatliche Schulamt Donaueschingen, die Gemeindeverwaltung und die Kooperationspartner, etwa den Kindergarten und die Vereine.

Es folgte ein Auftritt des Kollegiums mit dem Sprechgesang: "Ich brauch’ Tapetenwechsel, sagt die Chefin." Als Geschenk erhielt Stöhr einen Gutschein für einen Tag des Wiedersehens. Zuletzt gab es noch einen Auftritt der Kinder. Alle Dritt- und Viertklässler lasen ihren Wunsch für Stöhr vor, während jeder Schüler der Klasse eins und zwei eine Frucht in den Korb legte.