Die vorbereitenden Schritte für den Bau einer Drei-Feld-Sporthalle am Standort hinter den Sportanlagen des SV Zimmern (Foto) zählen in 2018 zu den eher unproblematischen Themenbereichen. Anders dagegen die Inkom-Erweiterung oder der Antrag auf Einführung eines Zimmerner Ortschaftsrats, die im Gremium recht kontrovers diskutiert wurden. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bürgermeisterin Merz und Stellvertreterin Ingrid Balke blicken auf turbulentes Jahr zurück

Für die Gemeinde Zimmern neigt sich ein ereignisreiches Jahr mit emotionsbehafteten Themen, intensiven und konträren Diskussionen am Ratstisch und in der Bürgerschaft dem Ende zu. Dabei wurden weitreichende und teilweise umstrittene Beschlüsse zur Entwicklung des Ortes gefasst.

Zimmern o. R. (kw). Es ist allgemeiner Brauch, und zwar nicht nur in Zimmern, in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres, kurz vor dem Weihnachtsfest, inne zu halten, Bilanz zu ziehen und Dankesworte auszusprechen. Bürgermeisterin Carmen Merz und ihre Stellvertreterin Ingrid Balke nutzten am Dienstagabend die Gelegenheit, das ablaufende Jahr aus ihrer Sicht zu beschreiben.

Oft hört man bei solchen Anlässen typische Sonntagsreden mit wohlklingenden Wortgirlanden. Umso mehr ehrt es die Beiden, dass sie in ihren Erklärungen nicht nur das Positive erwähnten, sondern offen auch kritische Punkte ansprachen.

Während sich das Fazit der Ratshauschefin auf vielerlei Themen erstreckte und ebenso die Bürgerschaft miteinbezog, konzentrierten sich die Ausführungen Balkes ("Wir sollten offen und ehrlich miteinander umgehen und müssen uns zusammenraufen") vor allem auf die Zusammenarbeit im Gremium.

Sie sei in Zimmern angekommen, hatte Merz an gleicher Stelle im vergangen Jahr gesagt. Damals waren die ersten acht Monate ihrer Amtszeit vorüber. Mittlerweile ist die Schonzeit vorbei und der Bürgermeisterin – der einzigen im Landkreis Rottweil – blies zuletzt auch mal kräftiger Gegenwind ins Gesicht. Es sei kein einfaches Jahr gewesen, gab Merz zu. Dennoch meinte sie: "Ich kann in diesem Jahr sagen, dass ich Teil einer Gemeinde mit guten sozialen Netzwerken und Strukturen, mit guter Infrastruktur, einer guten Wirtschaft und eben einer guten Entwicklung geworden bin. Wir alle sind ein Teil dieser Gemeinde und das sollten wir uns immer vor Augen halten."

Nur die Zusammenarbeit aller ermögliche eine Weiterentwicklung, betonte die Bürgermeisterin und dankte allen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, den politischen Mandatsträgern, den Ämtern und vor allem auch den Bürgern.

Proteste forderten die Verwaltung heraus, weil sie eine Unstimmigkeit vor Augen führten. Für 2019 wünschte sich Merz, "dass in dieser leidenschaftlichen Vertretung – egal ob durch mich, die Gemeinderäte oder auch einzelne Bürger – die Sachlichkeit gewahrt bleibt". Persönliche Angriffe hätten hier nichts zu suchen. Ratsmitglieder wie auch sie seien in diesem Jahr – teils zu später Stunde – kontaktiert oder mit Vorwürfen bombardiert und unter Druck gesetzt worden, und zwar nicht immer sachlich.

Ratsmitglied Balke ("Jeder hat Gefühle") forderte in ihrem Rückblick einen respektvollen Umgang im Gremium. Die Arbeit sei konstruktiv, aber nicht immer einheitlich gewesen, stellte die erste Stellvertreterin der Bürgermeisterin fest. Sie dankte der Verwaltung sowie den Ratsmitgliedern und gab sich abschließend optimistisch: "Wir sind auf einem guten Weg, ich sehe positiv in die Zukunft".