Die Kirchengemeinderäte begutachten die Baumaßnahmen rund um die evangelische Kirche: Margit Burkhard, Dieter van Spankeren, Rudolf Etter und Alice Etter (von links). Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Glaube: Vakante Pfarrstelle könnte bald besetzt sein / Sanierungen läuft in und außerhalb des Gebäudes

Die evangelische Kirchengemeinde Flözlingen-Zimmern steht vor großen Veränderungen – optisch und personell. Aktuell erhält die Flözlinger Kirche eine Auffrischung. Ab kommendem Jahr wird auch vorne am Altar ein neues Gesicht stehen.

Zimmern-Flözlingen. Nach der Verabschiedung von Pfarrerin Petra Stromberg ist die Pfarrstelle der evangelischen Kirchengemeinde seit Oktober 2015 vakant. Als Interimslösung hielten bisher die Deißlinger Pfarrerin Rose Winkler und Pfarrer Christian Honold aus Rottweil die Gottesdienstzeiten aufrecht. Ab nächstem Frühjahr könnte diese pfarrerlose Zeit ein Ende haben. Nach mehreren Sitzungen der Kirchengemeindevertreter konnte die Stelle im Juli ausgeschrieben werden. Nach Ende der Bewerbungsfrist Mitte August ist eine Bewerbung eingegangen. Im November wird das Wiederbesetzungsgremium über die Stellenbesetzung beraten und entscheiden. Danach könnte folglich ein Name feststehen, die Wiederbesetzung der Stelle könnte dann nach Klärung aller Formalitäten Anfang 2017 erfolgen, erklärt der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Rudolf Etter.

Arbeiten um das Gotteshaus fast fertig

Bis dahin gebe es rund um die Kirche noch einiges anzupacken. Damit der künftige Pfarrer oder die Pfarrerin sich an der neuen Wirkungsstätte wohl- fühlen kann, sind die Renovierungsarbeiten im Pfarrhaus bereits in vollem Gange. Neben kleineren Ausbesserungen und Streicharbeiten wird das Badezimmer aus den 70er-Jahren erneuert. Seit Mitte September bekommt auch die Kirche beziehungsweise deren Sockel einen neuen Anstrich. Der Boden drumherum ist derzeit offen, dort wird der Drainageschlauch neu verlegt. Hinter der Kirche wurde der Weg, der bisher aus Erde und Gestrüpp bestand, befestigt und mit Wegeplatten sowie einer kleinen Treppe versehen. Die Sanierung des Haupteingangs ist bereits abgeschlossen. Noch bis Ende des Monats werden die Bauarbeiten andauern. Danach müssten allerdings die Grünanlagen um die Kirche neu gestaltet werden, die teilweise von den Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Nach Abschluss der Sanierung im Außenbereich planen die Kirchengemeinderäte Veränderungen im Altarraum der Kirche. Die große Orgel verdeckt ein kunstvoll gestaltetes Fenster, dessen Freilegung sich laut Rudolf Etter lohnen würde. Es stammt aus dem Jahr 1891 und zeigt den segnenden Christus sowie den damaligen deutschen Kaiser Wilhelm II. Das Fenster soll zur besseren Sichtbarkeit versetzt werden, vom mittleren Fensterplatz in den Rahmen rechts des Altars. In den bisherigen Rahmen hinter dem Altar soll ein neu gestaltetes, buntes Fenster eingelassen werden.

Orgel soll einen neuen Platz finden

Die Orgel gibt den Gemeinderäten allerdings noch Rätsel auf. "Wir sind noch am Grübeln, wie wir das lösen", erklärt Rudolf Etter. Gerne würde das Gremium das große Instrument in den hinteren Bereich der Kirche verlegen lassen. Dies würde jedoch um die 70 000 Euro kosten.

Geld, das im Budget der Kirchengemeinde nicht so leicht locker zu machen sei. Zumal das Instrument aus den 60er-Jahren qualitativ nicht sehr hochwertig sei, erklärt Rätin Alice Etter. Ein Rückbau oder eine Versetzung müsse nun abgewägt werden. Eine elektrische Orgel sei als Übergangslösung praktisch, finden die Kirchengemeinderäte. Letztendlich habe bei dem Wunsch der Kirchengemeinderäte auch das Landesdenkmalamt ein Wörtchen mitzureden. Dort liegen die Pläne zur Genehmigung. Schließlich ist das Gotteshaus, erbaut 1717, denkmalgeschützt.

Neben der Orgelfrage treibt die weitere Gestaltung des Innenraumes des Gebäudes die Kirchengemeinderäte um. Die Anschaffung neuer Sitzbezüge der Bänke ist dringend notwendig und bereits beschlossen. Nun steht die Frage im Raum, ob der Chorbogen eine Verzierung erhalten und ob das schwarz umrahmte Epitaph an der Wand farblich in die Wandgestaltung eingebunden werden soll. Dabei würde sich auch ein neuer Anstrich im gesamten Innenraum des Gebäudes anbieten. Die Sanierungsarbeiten im Inneren sind noch Zukunftsmusik. Der Kirchengemeinderat muss die einzelnen Maßnahmen zunächst genauer besprechen und beschließen.

"Es wäre wünschenswert, wenn bis zum Jubiläum nächstes Jahr einige Neuerungen durchgeführt wären", findet Kirchengemeinderätin Margrit Burkard. Die Flözlinger Kirche feiert 2017 nämlich ihr 300-jähriges Bestehen. Das Jubiläum soll im September mit einem Festwochenende gefeiert werden – idealerweise mit einem neuen Pfarrer und einem frisch gestalteten Innenraum.