Auf der Schulwiese könnte die neue Kindertageseinrichtung gebaut werden. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat diskutiert über einen geeigneten Platz für den Neubau der Kindertagesstätte

Seit November 2017 steht definitiv fest: Der marode Zimmerner Kindergarten am Adolph-Kolping-Platz muss geschlossen werden. Die Zeit drängt. Doch wo soll der neue Kindergarten hin?

Zimmern. R. (kw). Den idealen Ersatzstandort für die bisher von der bürgerlichen Gemeinde und der katholischen Kirchengemeinde gemeinsam betriebene Einrichtung in der Gartenstraße gibt es in Zimmern schlichtweg nicht. Diesen Eindruck vermittelte die Diskussion in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Zum Hintergrund: Nach Bekanntwerden der Hiobsbotschaft, dass der Kindergarten am Adolph-Kolping-Platz nicht mehr zu retten sei, startete im Kernort die Suche nach einem Platz für den Neubau der Kindertageseinrichtung. Insgesamt zehn Vorschläge waren vom Internationalen Stadtbauatelier (ISA) in Stuttgart untersucht worden.

Am Dienstagabend hat der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung bekräftigt, am Standort "Quartier Rathausstraße/Schule" festzuhalten. Drei Ratsmitglieder folgten dem Beschlussvorschlag nicht.

Bürgermeisterin Carmen Merz meinte: "Im Vergleich zu den anderen Standorten gibt es keinen besseren." Das Büro ISA erhielt den Auftrag, für das Quartier zwischen Rathaus und Schule eine städtebauliche Gesamtentwicklung mit einer Machbarkeitsstudie anzufertigen und zwar bis zum Herbst 2018.

Vor der Beratung informierte die Bürgermeisterin das Gremium und die zahlreichen Zuhörer, dass das Projekt in diesem Quartier von der Gemeinde, der katholischen Kirchengemeinde und der Eigentümerin der angrenzenden Grundstücke entwickelt werden könnte. Verkaufen wolle die Eigentümerin ihre Grundstücke nicht, stellte Merz klar. An einer gemeinsamen Quartiersentwicklung habe diese aber Interesse.

Die Bürgermeisterin kündigte an, dass eine Arbeitsgruppe, in der auch Erzieherinnen und Eltern eingebunden würden, in einem zweiten Schritt die Anforderungen an den neuen Kindergarten festlegen soll. "Das ist eine gravierende Planung, wir haben bei der Schule eine so schöne freie Fläche, das kann ich heute nicht entscheiden", so begründete Christine Löffler ihr Nein bei der Abstimmung.

Die Schulwiese sei grundsätzlich ein guter Standort, doch habe sie Zweifel, ob die Konzentration mit einem Gesamtkindergarten von sieben Gruppen dort verträglich sei, bemerkte Ratsmitglied Ingrid Balke. "Ein Zentrum bietet Vorteile, hat aber auch Nachteile, bei dieser geballten Ladung sehe ich Probleme." Balke plädierte für den bisherigen Standort in der Gartenstraße.

Diese Idee habe der Gemeinderat bei der letzten Diskussion verworfen, erinnerte Merz. Auch Gemeinderat Timo Weber bestätigte dies so. "Ich sehe den Standort Schulareal als Chance, wir brauchen aber ein Gesamtkonzept, damit wir richtig planen können", ergänzte Weber.

Gemeinderat Winfried Praglowski erwähnte den Zeitdruck, "doch wir haben auch ein Kapazitätsproblem". Er warnte schon wegen der Unterbringungsproblematik während der Bauphase vor einem Festhalten am bisherigen Standort. Ansonsten könne es so passieren wie in Dietingen geschehen, "wo eine Containerlösung im Raum stand und der Ort darüber gespalten war".

Das Gremium dürfe in diesem Stadium nicht zu kleinlich denken, forderte Gemeinderat Wolfgang Schmutz. "Der Begriff Quartier gefällt mir sehr gut, wir sollten auf jeden Fall mal was auf dem Tisch haben".