In Steinwerkstatt der Kolpingsfamilie entstehen Kunstwerke

Von Verena Schickle

Zimmern o. R. Jeden Tag können die Teilnehmer des Zimmerner Ferienprogramms FeZi derzeit allerlei erleben und ausprobieren. Gestern Nachmittag bot die Kolpingsfamilie eine Steinwerkstatt.

Zum Reden hat Samuel keine Zeit. "Weil ich gerade am Arbeiten bin", sagt der Junge. Konzentriert schaut er auf den Ytongstein, der vor ihm auf den Tisch liegt und den er mit einer Feile bearbeitet. Reden muss Samuel aber auch nicht, das Kunstwerk des Kleinen spricht für sich: Es wird offensichtlich ein Tannenbaum. Die Steinwerkstatt, die die Kolpingsfamilie zum wiederholten Mal beim Ferienprogramm FeZi anbietet, kommt gut an.

Manche Kinder nehmen schon zum zweiten Mal daran teil, erzählt Waltraud Mager. Sie, Elisabeth Klostermann und Eugen Schreiber, alle von der Kolpingsfamilie, helfen den jungen Künstler, wenn diese alleine nicht weiterkommen. Schreiber beispielsweise erzählt, er habe einem Jungen geholfen, grob ein Schiff auszusägen. "Das ist schwierig für die Kinder." Den Feinschliff mit der Feile allerdings machen sie selber. Ansonsten ist Porenbeton als Werkstoff gut geeignet. "Weil er sich gut bearbeiten lässt", erklärt Waltraud Mager. Man sehe halt aus wie ein Bauarbeiter, fügt sie lachend hinzu. Tatsächlich: An den Tischen, wo gearbeitet wird, staubt es auch.

Der elfjährige Jannis arbeitet an einem Smiley. Das ist bereits sein zweites Werk gestern Nachmittag, der fertige Elefant steht bereits auf einer Bank mit anderen fertigen Exponaten. Gerade ist er mit einer Feile dabei, die Ecken abzurunden, damit aus dem noch etwas unförmigen Klotz am Ende tatsächlich ein rundes, lachendes Gesicht wird. Schon jetzt weiß er, wo Smiley und Elefant einmal einen Platz finden werden: "Ich stell die einfach daheim in den Garten."

Auch der sechsjährige Julian, der gerade das Dach seines Hauses, an dem er arbeitet, in Form bringt, weiß schon genau, wo dieses – samt Schiff und Elefant aus Ytong-Stein – einmal stehen soll: "Wenn ich’s auf meinen Schreibtisch stell’, kann ich eine Art Ausstellung machen", erklärt der kleine Zimmerner.

Allerdings läuft nicht bei allen alles so glatt: Die neunjährige Maya Thalia beispielsweise versucht sich an einer filigranen Blume. Die ist aber dann doch ein bisschen fein für den eher grob zu bearbeitenden Werkstoff. Kurzerhand steigt sie um auf einen Igel. Die Reste von dem, was mal eine Blume werden sollte, sind dennoch nicht verloren. Schließlich kann man auch mit Ministückchen etwas anfangen: Letztes Mal, erzählt Elisabeth Klostermann, hätten sich die Kinder den ganzen Rucksack mit kleinen Bruchstückchen vollgepackt. Schließlich könne man auch Straßenkreide aus dem Porenbeton machen – der Spaß mit dem Ytong-Stein geht also auch nach der Steinwerkstatt weiter.