Die Teilnehmer beim Vortrag von Viktor Feiler Foto: Kirner Foto: Schwarzwälder Bote

Wochenende: Papst-Enzyklika verbindet christlichen Glauben und Umweltschutz / Jeder Einzelne zum Umdenken aufgefordert

Zimmern o. R. Die Kolpingsfamilie Zimmern beschäftigte sich in ihrem religiösen Wochenende auf der Liebfrauenhöhe in Ergenzingen mit den mehr als aktuellen Inhalten der Enzyklika  "Laudato si" von Papst Franziskus. Er drückt darin seine Sorge um Mutter Erde aus.

"Laudato si" ist nicht nur eine Sozialenzyklika, sondern darüber hinaus eine Auseinandersetzung mit den Ursachen der Klimaveränderungen. Sie ruft die Christen zur dringenden Umkehr auf. Herbert Müller von der Kolpingsfamilie Zimmern und Viktor Feiler vom Bildungswerk Kolping vermittelten den Teilnehmern eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema.

Müller machte deutlich, dass Franziskus sich am heiligen Franz von Assisi orientiere, der in seiner spirituellen Ausrichtung auf die Achtsamkeit gegenüber der Schöpfung aufmerksam machte. Dies wird in seinem Sonnengesang wunderbar ausgedrückt.

Viktor Feiler stellt fest, dass die Enzyklika ein historisches Werk mit weltpolitischem Anspruch und ein wichtiger Meilenstein ist, da zum ersten Mal in einer Enzyklika die Ökologie im Kontext zum christlichen Glauben stehe. Es werden zentrale Zukunftsanforderungen aufgestellt und aufgezeigt, dass Umweltschutz in engem Zusammenhang mit der Armutsbekämpfung steht. Die westliche Welt lebe auf Kosten anderer. Dies werde eines Tages auf uns zurückfallen, da die Menschen in ein gemeinsames Haus bewohnen und somit alles ineinander greift.

Als Beispiel verweist Feiler auf den Waffenexport, der den Strom an Flüchtlingen zur Folge gehabt habe. Da wir mit Armut kaum konfrontiert würden, verdrängten wir diese Tatsache.

Dazu wurde die Wegwerfkultur mit dem Problem Plastikmüll explizit in einem Film dargestellt. Dabei berichtete Feiler, dass der Plastikmüll viele Jahre nach China verkauft und dort nicht nach unseren Richtlinien entsorgt worden sei. Multinationale Unternehmen arbeiteten in Ländern mit weniger strengen Richtlinien, um immer noch mehr Gewinn zu erzielen. Der Markt gaukele uns vor, so Feiler weiter, dass der ständige Konsum glücklich mache. Der Lebensstil, der die Natur, die Tiere und Menschen außerhalb der Gesellschaft außer Acht lasse, müsse verändert werden. Das gemeinsame Schicksal fordere uns auf, einen neuen Anfang zu wagen. Jeder sei aufgerufen, sein Verhalten zu überdenken und den Verzicht als Gewinn zu begreifen. Gefragt sei ein ökologisches Bürgertum, damit auch unsere Nachkommen eine Zukunft haben.