Mal geht’s nach links, mal nach rechts: Nur "ab durch die Mitte" ist in Zimmern derzeit keine Option. Foto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten liegen im Zeitplan / Gemeinderat kippt geplanten Parkplatz auf Gelände der alten Apotheke

Von Verena Schickle

Zimmern o. R. Die Bauarbeiten in Zimmern schreiten voran. Anfang Oktober könnte die neue Mitte so gut wie fertig sein.

Seit 21. Juli ist wieder mal Endstation in der Hauptstraße in Zimmern: Jetzt wird die Straße zum neuen Kreisel, der am Adler-Ecke entstehen soll, hin gebaut. "Im Moment sind wir am Kanal und Wasser dran", erklärt Ingenieur und Planer Martin Weisser von Weisser und Kernl. Anschließend werde die Stromversorgung gemacht, auch für die Straßenbeleuchtung, und Leerrohre fürs Breitband werden verlegt. "Dann geht es mit dem eigentlichen Straßenbau los", erzählt Weisser. Dazu gehört der Bau des zweiten Kreisverkehrs.

Noch eine Woche laufen die Arbeiten, dann legt die ausführende Firma zwei Wochen Sommerpause ein. Die Hauptstraße bleibt dennoch gesperrt – "die Verkehrssicherungspflicht ist zu fragwürdig". Sprich: Wer soll die Verantwortung übernehmen, wenn auf der Baustelle etwas passiert? Doch ein Ende ist in Sicht: Anfang Oktober könnte fast alles fertig sein. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Lediglich beim Kanalbau gebe es derzeit etwas Probleme, sagt der Planer aus Villingendorf: Die Arbeiter sind auf sehr harten Fels fast bis zur Oberfläche gestoßen. Das bedeutet höheren Aufwand.

Unterdessen geht es nur durch Umwege durch den Ort. Wer etwa nach Horgen möchte, lernt Gegenden von Zimmern kennen, die er vorher noch nie zu Gesicht bekommen hat. Die Routen hat das Büro Weisser und Kernl geplant. Die Richtung Steinhäuslebühl und Dunningen verläuft nördlich der Hauptstraße, die nach Horgen südlich. "Wir wollten damit die Belastung für die Anlieger halbieren", erklärt der Ingenieur. Zudem sollte die Haarnadelkurve am Ende der ersten Ausweichroute, an der Kreuzung Hochwiesle/Alte Straße, entlastet werden. Immerhin: Ab Montag, 4. August, geht es mit dem Auto wieder auf direktem Weg (von Rottweil kommend) zur Hauptstraße 15 und den Geschäften am Dorfplatz. Auch die Gehwege dort sind dann laut Mitteilung der Gemeinde wieder problemlos zu begehen.

Der Zimmerner Gemeinderat hat derweil in seiner jüngsten Sitzung eine weitere Weiche gestellt: Eigentlich war am früheren Standort der alten Apotheke ein Parkplatz geplant. Der allerdings wäre nur mit Schwierigkeiten zu realisieren, informierte Ingenieur Weisser das Gremium. Zum einen gäbe es gerade einmal für vier Stellplätze genug Fläche (Kosten: rund 41 000 Euro), zum andern müsste die Zufahrt über den Zebrastreifen im Kreiselbereich erfolgen (Weisser: "Das ist nicht optimal"). Ob dies die untere Verkehrsbehörde überhaupt genehmigen würde, sei fraglich.

Den Platz als Grünfläche zu gestalten kostet laut Planungsbüro rund 14 000 Euro. Das wäre die Alternative zum Parkplatz, dafür entschied sich das Gremium dann auch einstimmig.

Am Ende der Sitzung stellte Rätin Ingrid Balke noch eine Anfrage. Sie hat in der neuen Mitte bereits etliche Macken entdeckt: "Es gibt überall Kanten und Unebenheiten", viele Sachen seien bereits defekt. Martin Weisser jedoch gibt auf Nachfrage unserer Zeitung Entwarnung: "Das sind normale Dinge im Bauablauf". Durch Lastwagen sei es etwa auf dem neuen Parkplatz auf dem Jugendhausgelände zu Abplatzern an Pflastersteinen gekommen. Solche Kleinigkeiten behebe man am Ende. Und Löcher, die Balke im Baustellenbereich entdeckt hatte, seien Bodenhülsen für Verkehrsschilder.

Der Ingenieur ist viel auf der Baustelle unterwegs. Trotzdem bekomme er kaum negative Kritik zu hören. "Für diese Maßnahme ist das überraschend." Entsprechend begeistert ist Martin Weisser. "Da schafft man auch lieber."