Die vorgesehenen Parkplätze entlang der Albert-Mager-Straße verkleinern die bisherige Rasenfläche an der Schule. Dies wird von einigen Gemeinderatsmitgliedern kritisiert. Foto: (kw)

Gemeinde zieht Erweiterung vor. Kosten steigen. Diskussion um Parkplätze.

Zimmern o. R. - Die rasante Entwicklung bei den Kinderzahlen schreitet in der Gemeinde Zimmern weiter voran. Deshalb erweitert sie bereits jetzt die neue Kindertagesstätte hinter der Schule von sechs auf sieben Gruppen – noch bevor mit dem Neubau des Gebäudes begonnen wurde.

Die Umplanung erhöht die Kosten um weitere 355 000 Euro. Bei der Vergabe der ursprünglich ausgeschriebenen Arbeiten (3,15 Millionen Euro) wurde die vom Planungsbüro erstellte Kostenberechnung bereits um 19 100 Euro überschritten. Mit den Außenanlagen liegt man nun bei insgesamt 4,3 Millionen Euro – was einer Erhöhung um ungefähr zehn Prozent bedeutet. In den bisherigen Planungen – diese sahen Erweiterungsmöglichkeiten für zwei Gruppen vor – war ein erster Anbau in ungefähr drei Jahren vorgesehen. So lange hätten die veranschlagten Raumkapazitäten ausreichen müssen. Doch die aktuelle Geburtenentwicklung hat die Gemeinde eingeholt.

Weiteres Argument für ein Vorziehen der ersten Erweiterung: Die immer noch steigenden Kosten in der Baubranche. Bei einer späteren Realisierung wären mit um einem Drittel höheren Baukosten zu rechnen gewesen, heißt es am Ratstisch. "Wir würden einen Kindergarten einweihen, der bereits fast voll wäre", gibt Bürgermeisterin Carmen Merz zu bedenken. Auch Hauptamtsleiter Johannes Klingler warnt: "Es wäre fast unverantwortlich, jetzt nur einen Kindergarten mit sechs Gruppen zu bauen."

Die Zahlen überzeugen den Gemeinderat. Die Runde votiert einstimmig für die Erweiterung. Die Bürgermeisterin startet bewusst mit einem kurzen Rückblick auf die Chronologie in dieser Sache, und zwar von der ersten gemeinsamen Standortsuche mit der Bürgerschaft über die Machbarkeitsstudie bis zur Vergabe. Sie erinnert an den starken Zeitdruck.

Beim Aufzählen der einzelnen Verfahrensschritte im Gremium verweist sie – das fällt auf – immer explizit auf die Abstimmungsergebnisse – wohl auch als deutlicher Fingerzeig an die Mitglieder am Ratstisch gedacht. Die große Mehrheit der gewählten Mandatsträger habe für den Standort – er stand zuletzt vereinzelt wieder in der Diskussion – votiert, berichtet die Rathauschefin.

Die veränderte Raumplanung erläutert Ortsbaumeister Georg Kunz. Der Anbau der siebten Gruppe erfolgt an der östlichen Seite. Der Sanitärbereich wird geringfügig vergrößert. Die Planung sei mit der Kindergartenleitung und den Elternvertretern abgestimmt, wird vorgetragen.

Außenbereich vergrößert sich um 300 Quadratmeter

Dem Außenbereich werden weitere 300 Quadratmeter zugeschlagen, die Gestaltung des Außengeländes bleibt aber sonst gleich. Wie weit sich die Bedarfsrechnung erstrecke, will Gemeinderat Hans-Georg Scherfer wissen. Hauptamtsleiter Klingler nennt das Jahr 2028.

Christa Schamburek bringt die Auswirkungen auf die Schule ("Wenn es mehr Kindergartenkinder gibt, dann ja auch mehr Schulkinder") ins Spiel. "Wir meinen, wir können in der Schule ohne Erweiterung auskommen", antwortet die Bürgermeisterin. Auch innerhalb der Schule gäbe es noch Möglichkeiten. Doch Merz räumt ein: "Wir dürfen die Schule nicht aus dem Auge lassen." Laut Gemeinderat Winfried Praglowski sollten keine Grünflächen an der Schule für Parkplätze geopfert werden. Er verweist auf Parkmöglichkeiten bei der Turn- und Festhalle. Diese Strecke könne man Kindern und Eltern zumuten. Mit dem Hinweis, dass auch Kleinkinder zur Krippe gebracht würden, kontert die Bürgermeisterin.

Zur kritisierten Reduzierung der bisherigen Grünfläche zwischen Schulgebäude und Tartanbahn entgegnet Merz: "Klar, die Schule schreit nicht juhu, dass man dort Grünflächen wegnimmt, sieht aber doch die Notwendigkeit, der Bolzplatz bleibt ja erhalten." Die Schule sei bei der Planung involviert gewesen.