In Zimmern will ein Anwohner gegen Hundekot vorgehen. Symbolbild. Foto: dpa

Rentner liegt auf der Lauer. Anwohner übergießt bereits im April einen Hundehalter mit dreckigem Wasser. Mit Kommentar.

Zimmern o. R.  - Fortsetzung des Zimmerner Hundedramas: Um genauer zu sein, handelt es sich dabei allerdings um eine Vorgeschichte. Offenbar hat der Hundegegner im Zimmerner Süden schon einmal einem Herrchen ein Dusche verpasst.

Der öffentliche Fußweg zwischen Karpfenweg und Lembergstraße ist kein gutes Pflaster für Hundebesitzer. Dort wohnt ein Anwohner, der genug von den Vierbeinern und ihren Hinterlassenschaften hat. Seinen Unmut bringt er immer wieder zum Ausdruck – mit Worten und Taten. Vor gut einer Woche, am Dienstagabend, hat er einen Jugendlichen mit Hund mit einem Eimer eiskalten Wassers übergossen. Das sei ein Fehler gewesen, sagte der Anwohner in Nachhinein im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Jugendliche allerdings hatte es so empfunden, dass der Rentner ihm aufgelauert hatte.

Unerwartete Begegnung

Nun meldet sich ein weiterer Hundebesitzer, dieses Mal aus der nahe gelegenen Schwarzwaldstraße, zu Wort: Dietmar Schote. Auch er hat beim Gassigehen mit seinem Yorkshire-Terrier schon Erfahrungen mit dem "Hundehasser" gemacht. Dabei habe auch er dem Mann bereits gesagt, er nehme die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners mit. Dasselbe hatten die Mutter und der Jugendliche, der vom jüngsten Vorfall betroffen war, berichtet.

Schote erzählt, dass er mit dem Rentner vor gut sieben Monaten ebenfalls eine unerwartete Begegnung gehabt hätte. Das war Mitte April. Der Mann habe sich hinter einem Wohnmobil, das auf dem nahe gelegenen Parkplatz abgestellt war, versteckt. Bis Schote und sein Vierbeiner vorbeikamen. "Er leerte mir, ohne was zu sagen, einen Eimer dreckiges Wasser über die Klamotten", erzählt der Zimmerner. "Ich war total von den Socken."

Fall von Körperverletzung?

Dietmar Schote ist damals zur Polizei gegangenen und wollte Anzeige erstatten. Die Polizisten allerdings erklärten ihm, es handle sich um eine Bagatelle. Polizeisprecher Harri Frank vom Tuttlinger Präsidium erklärt, eine Anzeige wäre in diesem Fall wenig aussichtsreich gewesen. Stattdessen hätten die Kollegen ein Gespräch mit dem Rentner geführt und ihn belehrt, dass er solche Attacken zu unterlassen habe. Offensichtlich ohne Erfolg.

Im jüngsten Fall stellt sich die Sache anders dar. Der Jugendliche war krank geworden, nachdem der Rentner ihn mit kaltem Wasser übergossen hatte, zumal die Temperaturen vergangenen Dienstagabend winterlich waren. Frank spricht von Körperverletzung, zumindest sei der Anfangsverdacht gegeben.

Bisher hat die Familie noch keine Anzeige erstattet, eine Konsequenz allerdings hat die Mutter bereits gezogen: Sie traut sich nicht mehr, den öffentlichen Fußweg zu benutzen. Dieses Recht lässt sich Dietmar Schote allerdings nicht nehmen.

Kommentar: Völlig daneben

Von Verena Parage

Den "Hundehasser" in Zimmerns Süden kennt inzwischen jedes Herrchen und Frauchen. Viele haben eigene Erfahrungen mit dem renitenten Rentner gemacht. Dabei ist nachvollziehbar, dass der Mann genervt ist von Hundekot auf öffentlichen Wegen und am Rand von Wiesen. Schon deshalb muss es im Interesse aller Hundebesitzer sein, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere wegzuräumen. Was allerdings nicht sein kann, ist, dass er alle über einen Kamm schert und beleidigt. Der schlechte Ton ist schlimm genug. Absolut daneben sind körperliche Angriffe auf Hundebesitzer. Die sind zum einen ein klarer Fall für die Polizei, zum anderen lässt sich so auf Dauer nicht zusammenleben. Das Beste wäre, einen Schlussstrich unter die Querelen zu ziehen. Wenn der Rentner das schafft und auf seine Nachbarn zugeht, dann hätte die jüngste Eskalation wenigstens etwas Positives.