Eine Tafelausstellung im Landratsamt lässt tief in die Geschichte blicken – es geht um die Zähringer Foto: Hella Schimkat

Es sind die „Städtegründer“, die im Fokus der neuen Ausstellung im Landratsamt in Villingen-Schwenningen stehen. Und das tun sie nicht ohne Grund.

„Vor wenigen Wochen feierten wir das 50. Jubiläum des Schwarzwald-Baar-Kreises, heute eröffnen wir die Ausstellung „Zähringer Mythos und Wirklichkeit.“ Landrat Sven Hinterseh kündigte an, gemeinsam wolle man heute weit zurückblicken, denn „auch wir haben eine Beziehung zu den Zähringern“, betonte er.

Eine opulente Tafelausstellung über die Zähringer sei endlich im Landratsamt angekommen, sie gebe einen Einblick in die Geschichte der „Städtegründer“, wie man die Zähringer nennt. Spuren finde man nicht nur in Villingen, sondern auch in Herzogenweiler, Pfaffenweiler und natürlich bei den Fürsten von Fürstenberg, den direkten Erben, so Hinterseh.

Kein Vergleich mit Villingen-Schwenningen

Detlev Bührer , der seine erste kommunalpolitische Erfahrung bei der Zähringerstadt Freiburg gesammelt hat, erklärte, dass die Historiker Graf Bertold „von Villingen“ als ersten bekannten Vertreter des Geschlechts nennen, weil er 999 von Kaiser Otto III das Markt-, Münz- und Zollrecht für seinen Ort Villingen erhalten hatte.

Es sei schon sehr bemerkenswert, dass Bertold für die Gunst, die er vom Kaiser erhielt, gerade seinen Ort Villingen ausgewählt hatte, so Bührer.

Die Doppelstadt sei stolz darauf, Mitglied im Freundschaftsbund der Zähringer Städte zu sein. Die Gründung dieses Bundes aus Städten in Deutschland und der Schweiz zu Beginn der 1950er Jahre sei keineswegs selbstverständlich gewesen, schließlich musste die Schweiz zehn Jahre zuvor noch befürchten, vom Deutschen Reich überrannt zu werden, so Bührer. Heute verbinde die Zähringer-Städte längst eine echte und feste Freundschaft.

Casimir Bumiller sprach über die Zähringer – Vermächtnis einer gescheiterten Dynastie, aber war das wirklich so? Stellte er sogleich die Frage.

Mit Bertold vier und fünf seien urbane Strukturen entstanden, keine andere Zähringerstadt sei so eine „gewachsene“ Stadt wie Villingen-Schwenningen , so Bumiller.

Region reich an Impulsen

Herzog Bertold IV. habe sich um das Marktwesen gekümmert, das Zähringergeschlecht habe als königsfähig gegolten, trotzdem habe Bertold V. auf einen langen, blutigen Kampf um den Thron verzichtet, dafür habe er sich die Stadt Breisach auf dem Silbertablett präsentieren lassen. „Also waren die Zähringer jetzt erfolgreich oder nicht?“, stellte Bumiller noch einmal die Frage.

„Die Aufmerksamkeit der Zähringer galt dem Bau der Städte, deshalb verausgabten sie sich nicht in Kämpfen um den Thron, erinnerte er noch einmal und betonte, dass es in Villingen viele Impulse und Entwicklungsschritte gegeben hatte.

Ein Bild darüber, ob die Zähringer nun erfolgreich waren oder nicht, können sich interessierte Besucher in der umfangreichen Tafelausstellung machen, die bis zum 4. August zu den Öffnungszeiten des Landratsamts zu sehen ist.

Die Sopranistin und Musiklehrerin beeindruckte die Besucher mit Liedern von Walther von der Vogelweide, wobei das letzte Lied das Lied einer Bardin aus dem Mittelalter war.