Liv und Sam erfahren vom Hohen Rat, dass sie drei Aufgaben lösen müssen, um die magische Welt wieder verlassen zu können. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Realschule: Theater-AG glänzt nach mehrjähriger Pause mit "Das Haus hinter den tausend Türen"

Einen super Einstieg in die Sommerferien hat die Theater-AG der Realschule Wolfach mit ihrer Aufführung geliefert. Das Wiederaufleben der Arbeitsgemeinschaft nach mehreren Jahren Pause gelang überzeugend.

Wolfach. In vornehmlich kurzen, knackigen Szenen vermittelt das märchenhafte Stück "Das Haus hinter tausend Türen" die Botschaft: Lösungen für Probleme können gefunden werden durch Perspektivwechsel, Umkehrung von Schwäche in Stärke und durch Zusammenarbeit.

Mit sichtlich viel Spaß setzen die zwölf Mädchen der Klassen fünf bis sieben, die von Lehrer und Regisseur Hansjörg Hilser theaterfit gemacht wurden, den Stoff um.

Die beiden Protagonistinnen Liv und Sam (Marla und Letizia) fallen, mit hollywood-reifem Kreischen, durch ein Loch in eine magische Welt. Nur durch das Lösen von drei Aufgaben sind die drei Schlüssel zu erringen, die die Rückkehr ermöglichen. Auch in einer magischen Welt gibt es Neuerungen, wie die reimenden Zwillinge Karl und Heinz (Lea und Jasmin) erstaunt feststellen. Denn erstmals erlaubt das verzauberte Goldfischglas beim Lösen der Aufgaben Teamarbeit.

Zuerst müssen Liv und Sam eine Mathegleichung lösen, die bei allem Rechnen einfach kein Wort ergibt, wie es gefordert wird. Erst als die Perspektive geändert und das Blatt gedreht wird, sind die Zahlen als Buchstaben lesbar und die Aufgabe somit gelöst.

Protagonisten lösen in einer magischen Welt drei Aufgaben

Als nächstes ist ein Rezept nachzukochen, bei der eine Zutat gemeinerweise durch einen Schubs verschüttet wird. Liv weint enttäuscht bitterlich und siehe da, ihre Tränen ersetzen die verlorene Flüssigkeit. "Ist es doch gut, dass du so eine Heulsuse bist", lobt Sam die Schwester.

Und die dritte Aufgabe schließlich, die eingefrorenen Künstler (Emilia, Finja, Mia und Jenny) zum Leben zu erwecken, gelingt durch Teamarbeit. Dramaturgisch genial wurde hier eine Makro-Tastatur eines Klaviers kreiert, auf der die beiden tänzerisch spielten und mit Musik dem Quartett wieder Leben einhaucht. So bleibt dem Hohen Rat (Alina, Lena und Leonie) nichts anderes übrig als die drei Schlüssel auch auszuhändigen.

Der hinterlistige Bösewicht mit Zylinder (Anna) hat keine Chance, die Schlüssel und damit die Früchte der Arbeit von Liv und Sam für sich zu vereinnahmen. Nur wer sich selbst Lösungen erarbeitet, kann sie auch für sich nutzen.

Das Publikum ist begeistert und spendet dem Ensemble großen Beifall. Nach dieser ersten Bühnenerfahrung ist zu hoffen, dass es Hilser gelingt, für die Theater-AG an der Wolfacher Realschule weitere Akteure zu gewinnen.

Ein riesiges Lob gebührt auch den Kunstlehrerinnen Britta Wöhrle und Elke Schrempp, die laut Hilser in nur fünf Wochen, das großartige Bühnenbild entworfen haben.

Ein besonderer Dank von Hansjörg Hilser galt dem kürzlich verabschiedeten Schulleiter Franz Kaspar, der ebenfalls zur Aufführung gekommen war. Er habe der AG ermöglicht, einen Teil der notwendigen Technik mangels eigener Ausrüstung von außerhalb der Schule gegen Gebühr in Höhe von mehreren hundert Euro auszuleihen.