Bei der Verabschiedung (von links): Bürgermeister Thomas Geppert, Konrektor Franz Welle, Marita und Franz Kaspar, Sprengel-Schulrätin Sabine Held-Erhardt sowie Schulamtsleiterin Gabriele Weinrich Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Leiter Franz Kaspar geht in Ruhestand / Herkules-Aufgaben mit engagiertem Kollegium gemeistert

Großen Respekt, viel Lob und Anerkennung von allen Seiten – Franz Kaspar ist als Rektor der Wolfacher Realschule verabschiedet worden. Mit einem vielfältigen Programm, vielen Blumen und Geschenken sagte die Schulgemeinschaft "Adieu".

Wolfach. Konrektor Franz Welle blickte zunächst auf die Anfänge Franz Kaspars an der Wolfacher Realschule, an die er 2003 wechselte. In dem Spannungsfeld aus gefestigtem, stabilem Kollegium und schwierigem Schulleiter habe er sich damals als Kollege und Vorgesetzter positionieren müssen.

Mit der Schulsanierung lässt er eine "Unvollendete" zurück

Im Laufe des ersten Jahres seien immer mehr Aufgaben des Schulleiters auf den damaligen Konrektor übertragen worden. Nach nur einem Jahr habe er Verantwortung als Schulleiter übernommen und sich entscheidenden Neuerungen und Herausforderungen des Bildungsplans gestellt. "So eine Herkules-Aufgabe funktioniert nur mit einem engagierten und gut funktionierendem Kollegium", betonte Welle. Allerdings seien Dinge auch nicht erreicht worden. "Schon vor deinem Amtsantritt war die Schule zu klein, die ›Wander-Klassen‹ wurden eingeführt. Die Pläne für den Neubau sind fertig, aber es sieht nicht danach aus, als ob bald gebaut werden kann."

Wolfachs Bürgermeister Thomas Geppert betonte: "Das Voranbringen der Schule war Ihnen immer wichtig und für viele sind Sie das Gesicht der Wolfacher Realschule."

Ihre Gespräche seien menschlich auf Augenhöhe geführt worden, für den Schulstandort Wolfach sei ein ganzheitliches Konzept erarbeitet worden. Daran werde er mit dem neuen Gemeinderat unter Hochdruck arbeiten. "Das Thema Schulentwicklung wird uns in den kommenden Jahren beschäftigten. Sie können sicher sein, dass es weiter geht", erklärte der Bürgermeister.

Kaspar habe es verstanden, der Schule ein Profil zu geben und ein mehr als respektables Sprungbrett in Richtung Berufsausbildung oder weiterführender Schulen zu schaffen.

Den beruflichen Werdegang skizzierte Schulamtsleiterin Gabriele Weinrich: "Ein kompetenter Partner verlässt jenes Feld, das er zu gestalten wusste." Vom Unterrichtsbesuch seitens des Amts in der Eppinger Realschule 1982 bis hin zur Leitung der Wolfacher Realschule habe den diplomierten Erziehungswissenschaftler die Musik begleitet.

Dass jetzt der Ruhestand beginnt, ist doch etwas verwunderlich

Die Realschule sei ihm eine Herzensangelegenheit. Er habe eine Atmosphäre aus Vertrauen, Verlässlichkeit und Kooperationsbereitschaft geschaffen. Neben der Leistung stehe die Kompetenz-Orientierung. Ihr Dank galt der langjährigen Sinn- und Beziehungsstiftenden Arbeit des Schulleiters.

"Ein ganz herzliches Vergelt’s Gott", sagte der Verabschiedete: Für die Wertschätzung seiner Person und die hohe Anerkennung. "Der Abschied hat mich sehr bewegt, es hat mich gefreut – und es hat mir auch gut getan", gestand Kaspar. "Ein ganzes Arbeitsleben habe ich darauf hingearbeitet und reibe mir doch verwundert die Augen, dass jetzt der Ruhestand beginnt." Nach dem Dank an seine Familie endete Franz Kaspar: "Als Musiker geht es mir wie Mozart oder Beethoven – ich lasse mit der Schulsanierung eine ›Unvollendete‹ zurück."

Für die Bildungspartner der Realschule sprachen Bernd Heinrich und Timo Hodapp von der Firma Vega. "Die Wolfacher Realschule ist eine Perle mit Ihnen und Ihrem Kollegium", lobte er im Namen aller. Seitens des Personalrats verabschiedete sich Katrin Knapp stellvertretend für etwa 3000 Lehrer im Ortenaukreis. Elternbeirats-Vorsitzender Pascal Schiefer hob auf das Leitbild der Wertschätzung, des Respekts, der Warmherzigkeit und des gesunden Selbstbewusstseins ab, das den Schülern in Wolfach vermittelt werde. "Das ist Ihr Erbe und auch Verpflichtung für die kommende Generation." Bärbel Falk sprach für den Förderverein, die Schülersprecherinnen Lea Münchenbach und Laura Neumaier für etwa 600 Realschüler. Mit verschiedenen Programmpunkten beschenkten "die Pensionäre", "die jungen Wilden", Schüler und Kollegen sowie die städtischen Bediensteten Franz Kaspar auf ihre Weise.