Tierischer Ausblick auf die Wolfacher Fasnet 2019 mit den Herrschern der Savanne (Löwe Christian Oberfell), der Lüfte (Marienkäfer Jochen Huber) und der Meere (Hai Bernd Schillinger) Fotos: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Neuaufnahmen der Wolfacher Zunft erhalten Larve / Tierisches Trio stimmt auf Fasnet ein

Die Versammlung der Freien Narrenzunft Wolfach hat am Samstagabend im voll besetzten "Hechten" stattgefunden. Zu Beginn der gut dreieinhalbstündigen Veranstaltung erhielten die Neuen ihre Larve.

Wolfach. Dank des durchschlagenden Erfolgs der vom Förderverein subventionierten "Stoff geschenkt"-Aktion für die Gewinnung neuer Schellenhansel überholten die Gelb-Blauen die Rösle an "Neuzulassungen". Auch Narrenvater Hubert "Vitus" Kessler hatte die Aktion genutzt, sein Repertoire an Wolfacher Häs um diese Traditionsfigur zu ergänzen und ist nun einer der 14 Neuen. Zehn neue Rösle (vier rote und sechs schwarze), vier Nussschalen, vier Spättle und zwei Streifenhansel bringen es insgesamt auf 34 Neuaufnahmen.

Ehrennarro Winfried Schuler und Säckelmeister Hans Glunk berichteten über das Landschaftstreffen in Hirrlingen und stellten die gastgebende Butzenzunft mit ihren Butzen und Butzenzutteln und dem schaurigen Narrenruf "Butz, butz dollia, hot an alta Doffel a" vor.

Erwähnenswert zum Offenburger Narrentreffen ist, dass die Wolfacher es in der Zugreihung unter die "Top Ten" und damit vor die Haslacher Narrenzunft geschafft haben, die närrische Hierarchie im Kinzigtal ist eingehalten. Als letzte Auswärtsfahrt zieht es die Hansel und Alden Rungunkeln am Fasnetsundig kinzigaufwärts nach Schiltach.

Gleich sieben Gruppen werden an den verschiedenen Tagen im Wolfacher Städtle Buden, Garagen und andere geeignete Räumlichkeiten bewirten und den Narren so bei der Straßenfasnet Herbergen bieten. Kessler zeigte sich froher Erwartung ob dieses "Budenzaubers". Sehnlichst erwartet wird auch der Musikerball am 9. Februar in der Festhalle. Für diejenigen, die sich unter dem Motto "Zurück in die 90er" noch wenig vorstellen können, werden die Organisatoren im Bürgerblatt eine Reihe mit Anziehtipps veröffentlichen. Der Vorverkauf hat begonnen, der Eintritt kostet vier Euro, sechs Euro an der Abendkasse.

Alde Rungunkel sorgen für Unterhaltung

Für das Unterhaltungsprogramm waren die Alden Rungunkeln zuständig. Es sollte einige Zeit dauern, bis alle 600 Mitglieder dieser elitären Wolfacher Fasnetsgruppe Platz im Hechten gefunden hatten. Sie brannten ein wahres Feuerwerk an guter Laune ab, versetzten Markus Müller und Roland Riester ihr närrisches Publikum doch in die Zeiten der Jungnarrenversammlung unter dem legendären Erich Steinhauser junior. Auf dem Programm standen das Aufsagen der Sprüche, ein Wohlaufsänger-Contest (an dem auch eine Sängerin teilnahm), das beliebte Nasenbasteln und zum Anheizen der Stimmung in regelmäßigen Abständen die Jungnarrenversammlungsrakete. Lediglich das Tauziehen musste aufgrund der hohen Zahl der Rungunkeln in den Schlosshof verlegt werden.

Wurde der Entscheid der Jury beim Wohlaufsänger-Contest vereinzelt mit Pfiffen quittiert, stand der Sieger im Nasenbasteln eigentlich schon nach der ersten Nase fest: Lukas mit einer lummerländischen Lokomotivführer-Nase, die als zusätzliches Wortspiel Nasen-Zug beim Narrenvater sofort die Traumnote 10 aufblitzen ließ.

Zu später Stunde wurde es tierisch laut im Hechten, als ein Trio, gebildet aus den Herrschern der Lüfte, Meere und Savannen, das Motto der Wolfacher Fasnet weiter präzisierte. Christian "Obi" Oberfell hatten die Reisestrapazen von der afrikanischen Savanne ins kalte Wolfach zugesetzt, Jochen Huber als Marienkäfer und Bernd Schillinger als Hai brachten ihre Texte auch zu später Stunde noch pointiert und sicher ins Ziel. Herrlich die Familiengeschichte von Haiko vom Bodensee und seiner haißen Braut Haidrun aus Haigerloch, die ihren Haiko auf Hai-Heels zu bezirzen wusste und deren Ehe nach der Traumhairat mit den Kindern Haike, Haidi und Hainer gesegnet wurde. Die Aussichten auf die Prämierung des "besten Zuchtbullen von Wolfach", weitere Abenteuer der Familie Hai beim Zunftabend am 22. Februar in der Festhalle und natürlich die Konferenz der Tiere beim Festspiel mit Schnapsdrossel, Kanalratte und Co. sind bestens.

Alde Rungunkeln und Müller im ehemaligen Petra’s Inn, Bürgerwehr Wolfach beim Einrichtungshaus Geiger, Festspielgruppe Kopp/Schamm/Decker in der "Herberge zur halben Sau" (ehemalige Wurstküche Endres), JuNaKaWo in der Benz-Bude, Gruppe Staiger/Schoch/Kaspar im Bauwagen, Röslehansel mit einem Sektstand, Narrenpolizei in der Narrenkammer und die KJG im Alten Pfarrhaus am Kirchplatz. Ebenfalls ehrenwert ist der Einsatz der Gruppe Kolping, die beim Schnurren am Samstag, 23. Februar, für das Kurgarten-Hotel in die Bresche springt. Sie bewirtet dann den katholischen Gemeindesaal in St. Laurentius.