Auch mit Musik wurden die Gäste auf dem Moosenmättle begrüßt. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Tag der Offenen Tür: Freizeitheim präsentiert sich nach Wiederaufbau mit modernen, hellen Zimmern

Zahlreiche Gäste haben am Sonntag die Gelegenheit genutzt, beim Tag der Offenen Tür dem Freizeitheim "Moosenmättle" einen Besuch abzustatten. Schon zum Festgottesdienst hatten zahlreiche Wolfacher den Weg hinauf gefunden.

Wolfach. Pfarrer Stefan Voß nutzte die "Steilvorlage" durch die vorgegebenen alttestamentarische Lesung und den Sonntag "Jubilate" zu einem ganz besonderen Gottesdienst (fast) im Grünen. Ein schlichtes Kreuz aus Birkenholz und das Liedprogramm angeschlagen auf der Verbindungstür zur Küche verwandelten den großen Speisesaal in einen lichtdurchfluteten Gottesdienstraum.

Mit Blick durch die großen Panoramafenster auf die Natur entwickelten die sieben "Strophen" der Schöpfungsgeschichte aus dem 1. Buch Mose eine besondere Kraft. Zwischen den Lesungen stellte Voß den Blick der Naturwissenschaften neben die Bibelworte. Mit dem Lied "Komm, bau ein Haus (für andere Menschen)" fand dann auch das Freizeitheim ausdrücklich Eingang in den Gottesdienst.

Den weltlichen Teil des Fests zur Wiedereröffnung nach der Brandkatastrophe und dem zehnjährigen "runden Geburtstag" von Doris Epting als Betreiberin des Ferienheims gestalteten die Musik- und Trachtenkapelle Kirnbach unter Dirigent Siegfried Weißer und der Musikzug des Turnvereins Sexau mit Dirigent Willi Böcherer.

Die Sexauer Kapelle verbringt traditionell ihr Probenwochenende im Juli auf dem Moosenmättle und hatte Epting auch im schwierigen vergangenen Jahr die Treue gehalten und hatte auch "auf der Baustelle" – unter eingeschränktem Funktionsumfang war das Freizeitheim schon im vergangenen Jahr geöffnet – Quartier bezogen.

Der Kirnbacher Musikverein hatte für das Fest eigens seine traditionelle Maimusik-Route im Kirnbacher Obertal abgeändert und "enterte" mit großem Musikeranhang die Festterrasse. Nach dem Gottesdienst griff auch Pfarrer Stefan Voß als Musiker noch zum Horn.

Betreiberin hat alle Hände voll zu tun

Doris Epting selbst hatte am Eröffnungstag selbst sprichwörtlich alle Hände voll zu tun, Jubelgäste – darunter auch Bürgermeister Thomas Geppert und Familie – wollten begrüßt sein, die Zimmer der aktuellen Jugendgruppe mussten abgenommen und die Leiterinnen verabschiedet werden (von Freitag bis Sonntag hatte die Bläserjugend Prinzbach-Schönberg mit 20 Jugendlichen die Unterkunft belegt) und dann "wartete" mit zunehmenden Besucherandrang auch schon der Spüldienst in der großen Küche auf die patente Herbergsmutter.

Dazwischen fand Epting auch immer wieder Zeit für kurze Besucherführungen durch den Neubau, die schönen, hellen und im Erdgeschoss noch behindertenfreundlichere Zimmer und Bäder sowie im zweiten Obergeschoss die loftartigen Zimmer beeindruckten jung und alt. Aus statischen Gründen hatte das Gebäude erhöht werden müssen, die gewonnene lichte Höhe wurde zu Emporen genutzt, in der zwei weitere Schlafplätze untergebracht wurden. Bei Familienfreizeiten sind diese Zimmer natürlich die Renner.

Einige ältere Gäste erinnerten sich an die wechselvolle Geschichte des ehemaligen Awo-Heims, dass in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren auch einige Jahre als Erstaufnahme-Einrichtung für Spätaussiedler aus Russland und Polen genutzt worden war.

Im 2017 nach dem Brand komplett neu renovierten Freizeithaus "Moosenmättle" finden bis zu 100 Personen Platz, dank der zweiten Küche im Nebengebäude können eine kleine (15 bis 34 Personen) und eine größere Gruppe (40 bis 65 Personen) getrennt voneinander untergebracht werden. Auf dem Gelände sind Tischtennisplatten, ein Fußball/Volleyball-Platz, Grillplätze, Trampolin, ein Baumhaus und vieles mehr vorhanden. Kontakt: Doris Epting, www.moosenmaettleweb.de