Billy Sum-Herrmann sorgte als "Mariele vom Moosenmättle" für eine gehörige Auflockerung der Tagesordnung und wickelte die Obmänner gekonnt um den Finger. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Dienstbesprechung: Mehr als 100 Obleute der Alterskameraden im Feuerwehrverband treffen sich in Wolfach

Einmal im Jahr findet die Dienstbesprechung der Obleute der Alterskameraden des Feuerwehrverbands Ortenaukreis statt. Für die Wolfacher Gastgeber ist es eine Premiere gewesen, die mehr als 100 "Ehemaligen" willkommen zu heißen.

W olfach. "Das ist ja eine halbe Weltreise", meinte Kreisaltersobmann Helmut Steimel, der aus Lauf angereist kam. Die Lage Wolfachs am Südostportal des Landkreises mag mit ein Grund sein, dass es nahezu 50 Jahre dauerte, bis die Wolfacher eine Dienstbesprechung ausrichten konnten. Um so größer war die Freude von Obfrau Maria Künstle und Hausherr Bürgermeister Thomas Geppert, dass sich so viele Kameraden auf den Weg gemacht hatten.

Geppert stellte die Wolfach mit den drei Stadtteilen vor und ging auch darauf ein, welche Herausforderungen deren topografisch anspruchsvolles Terrain an die Ausrüstung der örtlichen Wehr mit ihren drei Abteilungen stelle. So sei in den vergangenen Jahren in die Technik investiert und interkommunal zusammengearbeitet worden.

Anschließend referierte Michael Springmann über den Stand der Renovierungsarbeiten am "Alten Benz". Das historische Fahrzeug war im Jahr 2011 ausgebrannt und wird derzeit mit hohem ehrenamtlichen Zeitaufwand und beträchtlichen Spendenmitteln aufwendig restauriert. "Könnten wir doch auch so restauriert werden", scherzte Steimel und bedankte sich für den Vortrag.

Große Anforderung an die Ausrüstung

Hinsichtlich der Ausführungen des Bürgermeisters bestätigte der Kreisaltersobmann die Notwendigkeit, in die Feuerwehr zu investieren. Er könne sich gut an die mühsame Überzeugungsarbeit im Gemeinderat während seiner 20-jährigen Kommandantur erinnern. Es habe immer geheißen, der Steimel wolle dies und wolle das. "Ich hab’s ja nicht für mich gebraucht, sondern für die Bevölkerung", stellte der lang gediente Feuerwehrmann fest.

Nach der Stärkung mit Schäufele und hausgemachtem Kartoffelsalat sorgte Billy Sum-Herrmann als "Mariele vom Moosenmättle" für eine gehörige Auflockerung der Tagesordnung. "Ist das eine Auswahl an Buben", strahlte die Unterhaltungskünstlerin angesichts der geballten Männlichkeit im Raum. Das passe wunderbar, denn sie suche einen Mann für den heimatlichen Hof. Witzig und mal derb, mal hintersinnig wickelte "Mariele" die Obmänner um den Finger. Selbstredend schenkte sie dem Kreisaltersobmann besondere Aufmerksamkeit.

In Vertretung von Michael Wegel, Vorsitzender des Feuerwehrverbands Ortenaukreis, gab Steimel Neuigkeiten aus dem Verband bekannt. "Der Verband will sich insgesamt aktueller aufstellen und umorganisieren", so Steimel. Weiterhin warb er um die Unterstützung von Wegel, der im Oktober für das Amt des Vizepräsidenten des Landesverbandes kandidiere. Im Mai findet laut dem Kreisaltersobmann die Verbandsversammlung in Kippenheim statt.

Nur kurz streifte Steimel das Thema "65 plus – Senioren aktiv in unseren Feuerwehren". Manche Feuerwehrangehörige seien der Meinung, nach Jahrzehnten Dienst sei es genug. "Andere können sich durchaus vorstellen, weiterhin Aufgaben in der Wehr zu übernehmen", so Steimel. Es gebe unterschiedliche Blickwinkel.

Die Alterskameradschaften der Feuerwehren im Ortenaukreis sind unter dem Dach des Kreisfeuerwehrverbandes. Insgesamt sind 123 Ehemalige als Obmänner und eine Obfrau (Maria Künstle in Wolfach) in 51 Gemeindefeuerwehren einschließlich der Abteilungen und einer Werkfeuerwehr gemeldet. Zum Treffen der Alterskameradschaft im November in Ottenhöfen werden bis zu 700 ehemalige Feuerwehrangehörige erwartet.