Sitzung: Gremium fällt Entscheidungen zur Gestaltung / Heizkreislauf soll vom Landratsamt separiert werden

Mit einer Abänderung der Heizungsplanung und der Gestaltung der Deckenelemente in der Schlosshalle hat sich der Gemeinderat am Dienstag beschäftigt. Planer Michael Schwendemann und Architektin Sabine Schmider stellten die Möglichkeiten vor.

Wolfach. Zunächst stellen Schmider und Schwendemann den aktuellen Baustand anhand von Fotos vor. Dank der tatkräftigen Hilfe der Vereine habe sich bereits viel getan, so Schmider.

Heizanlage: Um Kosten zu sparen, sollte in der bisherigen Planung die bestehende Anlage, die an den Heizkreislauf des Landratsamts angeschlossen ist, erhalten bleiben. Nach der Spende der Eheleute Grieshaber (wir haben berichtet), war vereinbart worden, Verbesserungen zu prüfen. Um eine weitgehende Unabhängigkeit zu schaffen, wäre es denkbar, einen eigenen Heizkreislauf zu erstellen und den Vor- und Rücklauf durch einen im Boden verlaufenden Kanal zu verlegen, heißt es in der Sitzungsvorlage. "Das wäre eine bessere Regelung, wenn mal keine Veranstaltungen stattfinden", so Schwendemann.

Die Kosten mit der Auftrennung schätzt er auf 39 000 Euro. Das Landratsamt beteiligt sich mit 20 000 Euro. Dafür müsste der Boden partiell vorsichtig geöffnet werden, fügte Schmider hinzu. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 18 000 Euro. Darum sei zu überlegen, ob ein komplett neuer Boden sinnvoll wäre. Bei Erhalt des alten Bodens belaufe sich die Maßnahme auf 55 915 Euro (Variante 1), mit neuem Boden auf 82 215 Euro (Variante 2).

Die Heizkosten würden der Stadt derzeit abhängig von der Fläche pauschal vom Landratsamt in Rechnung gestellt werden, erklärte Bürgermeister Thomas Geppert. "Mit der Entkopplung wären wir autark", sagte er. Die Maßnahme wäre vom Land förderfähig. "Derzeit ist es machbar", meinte er.

Deckenelemente: Über dem Zuschauerbereich sind aus akustischen Gründen abgehängte Deckenelemente geplant. Im Sanitärbereich sei eine offene Holzdecke geplant, aber in der Halle befinden sich Stahlträger, "die wir nicht wegbekommen", erklärte die Architektin. Sie habe sich mit einem Akustiker beraten, was möglich sei, um die Halle möglichst flexibel nutzen zu können. "Wir werden hier aber keine Elbphilharmonie bauen können", meinte sie. Zur Auswahl standen Deckenelemente aus Weißtanne und eine Putzdecke. Um die Elemente anzubringen, ohne die Fenster wieder zu verhängen, müsste ein Abstand von etwa 1,50 Meter zur Wand eingehalten werden. Allerdings werde noch geprüft, auf welcher Höhe die Elemente angebracht werden sollen. "Je tiefer, desto besser für die Akustik", sagte sie. Bodenbelag: Hinzu kommt, dass bei den Sanierungsarbeiten eine Fehlstelle im Parkett entdeckt wurde, so Schmider. Diese zu reparieren, würde rund 4800 Euro kosten, erläuterte sie. Anschließend soll der Boden abgeschliffen und versiegelt werden. Laut Fachmann sei das problemlos möglich. Ein komplett neuer Bodenbelag würde rund 40 000 Euro kosten. Das sagen die Räte: "Ich halte das für eine sinnvolle Maßnahme", meinte Ulrich Wiedmaier (FWV) zum Thema Heizung. "Jetzt ist die Chance und das Landratsamt gibt Geld dazu", sagte er. Dieser Meinung war auch der Großteil des Gremiums. Die Deckenelemente sollte seiner Meinung nach auf jeden Fall Weißtanne sein. Hubert Kessler (FWV) machte sich Sorgen um die Höhe der Decke: "Wir müssen aufpassen, dass wir die Fenster nicht wieder verdecken." Bruno Heil (SPD) wollte wissen, ob ein Flicken des Bodens an der Fehlstelle sichtbar sei. "Das ist nicht ganz auszuschließen", meinte Schmider. Zudem kam ihm die Idee, die Halle durch geschickte Beleuchtung optisch aufzuwerten. "Bisher konnten wir das finanziell nicht, aber durch die Spende wären wir dazu in der Lage", meinte er. Dagegen wehrte sich Marianne Lang (SPD): "Die Spende nimmt uns etwas aus der Kritik, aber ich möchte jetzt kein Geld für etwas ausgeben, was nicht unbedingt notwendig ist." Was übrig ist, könnte anschließend in die Medientechnik investiert werden, meinte sie.

Die Gemeinderäte fassten in der Sitzung gleich mehrere Beschlüsse: Erstens soll die Entscheidung über die Deckenhöhe in die Hände der Planer gelegt werden. Die Decke soll mit Weißtanne verkleidet werden. Dieser Vorschlag wurde mit einer Gegenstimme angenommen. Weiter votierten die Räte einstimmig dafür, den Heizkreislauf vom Landratsamt zu trennen. Und drittens entschieden sich die Räte einhellig dafür, den bestehenden Fußboden in der Schlosshalle zu erhalten.