Die Pianistin Doriana Tchakarova (von links), begleitete die Sopranstimmen von Felicitas und Judith Erb beim Konzert im "Blauen Salon". Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Felicitas und Judith Erb bringen Lieder von Fanny Hensel und Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör

Nach ihrem Debüt vor sechs Jahren im Wolfacher Rathaussaal sind die Schwestern Felicitas und Judith Erb mit ihren feinen Sopranstimmen erneut im "Blauen Salon" zu Gast gewesen. Sie wurden am Klavier begleitet von Doriana Tchakarova.

Wolfach . Dieses Mal brachten die beiden Duette und Lieder des Geschwisterpaars Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör. Überschrieben war das Programm mit "Die Musik will gar nicht rutschen ohne Dich". Das ist ein Zitat aus einem Brief von Fanny an Felix, dessen Sinn sich im Laufe des Abends erschloss, sind doch die Kompositionen der Geschwister in ihrer Qualität kaum zu unterscheiden.

Inhaltlich spann sich ein weiter, jahreszeitlich grundierter Bogen, der Raum bot für alle Gefühlsregungen von entflammender Liebe im Frühjahr bis hin zu melancholischen Herbstgedanken und nahendem Tod im Winter. Die Fauna und Flora dienten als Spiegelbild menschlichen Strebens. Hervorzuheben ist die glänzende Artikulation der Soprane, die jede Nuance der Texte zum Ausdruck brachten. Sie stellten ihre grandiose stimmliche Virtuosität niemals als reinen Selbstzweck in den Vordergrund.

In den Duetten verschmolz der hellere Klang von Felicitas‘ Sopran mit dem dunkleren Timbre von Judith in idealer Weise zu einer sich ergänzenden Einheit, voll erfrischender Leichtigkeit.

Klares Klavierspiel drängt sich niemals auf

Dazu gesellte sich Tchakarovas klares, sich niemals aufdrängendes Klavierspiel zu einem homogenen Gesamtklang, der jede kompositorische und textliche Feinheit erkennen ließ. Wie gut allein schon die Singstimmen harmonierten, zeigte sich in den Duetten, die sie ohne Klavierbegleitung sangen. Mehrere Solostücke gaben ihnen die Möglichkeit, ihre jeweils eigenständigen stimmlichen Qualitäten zu demonstrieren. Ein Glanzstück war so das von Judith gesungene wild bewegte "And’res Maienlied" von Felix Mendelssohn. Aber auch Felicitas zeigte all ihr solistisches Können im "Winterlied" des selben Komponisten.

Nicht fehlen durfte als Zugabe für das hingerissen Beifall klatschende Publikum das Lied "Wir Schwestern zwei" von Johannes Brahms. Dieses brachte die beiden "Erb-Töchter", ursprünglich solistisch unterwegs, einst dazu, als Geschwisterpaar aufzutreten.