Moosenmättle nach Brand im vergangenen Jahr wieder eröffnet. Zimmer frisch renoviert
Wolfach - Das Freizeitheim Moosenmättle ist seit kurzem wieder für Besucher geöffnet. Die fast abgeschlossenen Wiederaufbau- und Sanierungsarbeiten an den Gebäuden zeigen schon jetzt ihre Wirkung.
Die Handwerker sind nach dem schweren Brand im Januar vergangenen Jahres gerade noch dabei, die letzten Arbeiten zu erledigen, ehe das Haus wieder voll in Schuss ist. Von nun an können die Besitzer des Heims, Doris und Walter Epting, wieder optimistisch und mit guter Laune in die Zukunft blicken.
Es ist beeindruckend, mit welch positiver Einstellung und großer Energie Familie Epting trotz des Schicksalsschlags die Zukunft angeht. Es seien alle Möbel ausgetauscht und der Dachboden entfernt worden, um mehr Platz für weitere Betten zu schaffen, sagte Doris Epting im Gespräch mit dem Schwabo.
Darüber hinaus sei eine neue Zisterne gebaut worden, da die bisherigen Löschquellen nach den neuesten Richtlinien zu weit vom Haus entfernt seien. Zusätzlich sei eine neue Brandmeldeanlage installiert worden, die die Familie auch in ihrem Zuhause, das nur wenige hundert Meter entfernt liegt, im eventuellen Brandfall benachrichtige.
"Erfreulicherweise", sagt sie, "konnten die wesentlichen Kosten des Wiederaufbaus von immerhin knapp einer Million Euro durch die Versicherung gedeckt werden". Noch seien allerdings die letzten Gespräche nicht geführt.
Nahezu alle Räume sind inzwischen renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet worden. Die Stühle für den großen Speisesaal zum Beispiel waren vor der Brandstiftung gerade erst angeschafft und sind direkt noch einmal bestellt worden. Die Sanierung brachte auch die Gelegenheit zur Modernisierung und Erweiterung mit sich. So weisen einige Zimmer nun eine zusätzliche Ebene in den Dachboden hinein auf, in der jeweils zwei weitere Betten Platz finden. So gibt es jetzt 100 statt wie bislang 80 Übernachtungsmöglichkeiten.
Geschäft läuft schon wieder recht gut
Auch das Geschäft laufe schon wieder erstaunlich gut, sagt die Betreiberin. Die Zimmer seien an den Wochenenden konstant ausgebucht. Das nächste Ziel der Familie sei nun, das Freizeitheim auch unter der Woche mit Übernachtungsgruppen zu füllen.
Das Freizeithaus Moosenmättle ist eine beliebte, ruhig gelegene Unterkunft für größere Gruppen, die Schulungen, Seminare oder Probenwochenenden abhalten wollen – perfekt für Schulklassen, Vereine oder Firmen. Auch Familien- oder Klassentreffen finden im Gästehaus mit Selbstversorgung immer häufiger statt, sagt Doris Epting.
Sie nutzte das Gespräch mit dem Schwabo, um nochmals den Einsatz der Feuerwehren aus Kirnbach und Oberwolfach zu loben. Innerhalb von 20 Minuten seien die Einsatzkräfte damals vor Ort gewesen und hätten bei frostigen Minustemperaturen professionelle Arbeit geleistet. Auch beim Abriss und beim Wiederaufbau hat sie volle Unterstützung gehabt: "Die haben uns sehr geholfen", sagt die Besitzerin dankbar, "Hut ab vor dem, was die Feuerwehrleute geleistet haben. Nach dem Schrecken im vergangenen Jahr ist jetzt alles wieder schön geworden", sagt sie ebenso stolz wie erleichtert.
Bis zu den Sommerferien sollen auch die letzten Arbeiten abgeschlossen und die Baugerüste entfernt sein. Im kommenden Jahr, wenn das Ferienheim Moosenmättle seit zehn Jahren unter ihrer Leitung geführt wird, soll es dann eine große Wiedereröffnungsfeier geben.
Info: Brandstiftung
In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2017 war die Feuerwehr alarmiert worden, weil das Freizeitheim in Flammen stand. Mit einem Großaufgebot von zehn Löschfahrzeugen und 85 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr zum abgelegenen Standort aus. Die Löscharbeiten dauerten bis morgens an. Zwei der drei Gebäudetrakte waren damals vollkommen niedergebrannt. Noch vor Ort wurde der damals 19-jährige Täter festgenommen und später vom Amtsgericht Offenburg in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
