Gute Laune herrscht zuvor, als die Kaffeetanten bei Kaiserwetter ums Städtle tippelten. Foto: Schwarzwälder Bote

Fünfte Jahreszeit: Kaffeetanten werden vom Bürgermeister empfangen / Anzahl der Besucherinnen begrenzt

Rund 100 Kaffeetanten und Trommler sind am Donnerstag der Einladung des Schultis ins Rathaus gefolgt. Die Zahl musste erstmals begrenzt werden, da zuletzt der Saal hoffnungslos überfüllt war und dadurch die Vorträge nicht mehr zur Geltung kamen.

Wolfach. "Der Fasnetshöhepunkt in jedem Jahr ist bekanntlich der Empfang von Kaffeetanten und Trommlern hier im Rathaussaal – das ist doch völlig klar", begrüßte Bürgermeister Thomas Geppert als fleißige Rathaus-Arbeitsbiene traditionell die altehrwürdigen Kaffeetanten im Blauen Salon.

Der Bürgermeister betonte, dass die Begrenzung keinesfalls als Ausladung für die hinreißen und charmanten Kaffeetanten und Trommler verstanden werden dürfe. Sein Wunsch sei es, dass sich die Zahl künftig bei etwa 250 einpendeln wird. "Natürlich gebt ihr auch dieses Jahr wieder einen hinreißenden Anblick ab – und so frisch, die Kaffeetanten aus Wolfe sind als Blickfang schon immer: einfach tierisch", schwärmte das Stadtoberhaupt.

In einer prall gefüllten, tierischen Wellness- und Wohlfühltüte für die Obfrauen-Blüte überreichte der Bürgermeister Eierlikör, Pferdesalbe, ein Glas Honig und ein Honigschnäpsle. Den altehrwürdigen Kaffeetanten hatten es ganz des Bürgermeisters Babys angetan. Mit ihren G’schenkle überreichten sie ihren närrischen Startbeitrag für den Narresomen.

Nicole Oberle und Petra Lein umgarnten den Schultis dann in gewohnter und gereimter Weise.

Ganz entzückt und gern angerückt

"Wenn wir so in die Runde schauen, im Rathaus im Salon, dem Blauen, so sind wir alle ganz entzückt und allesamt gern angerückt", so die beiden.

Die Gästezahl sei halbiert, was manche doch sehr irritiert habe. Dafür gebe es nun mehr Qualität statt Quantität. Und auch am Bürgermeister hatten die Damen nichts zu meckern. "Er tut im Städtle was er kann, steht als Schultis seinen Mann. Isch nach der Wahl des isch nit g’logen, au irgendwann hierhergezogen. In Wolfe fand er auch ein Weib, aus Liebe, nicht zum Zeitvertreib. Nennt mittlerweile ein Haus sein eigen, sorgt auch für den Kinderreigen", umgarnten die närrischen Schönheiten den Hausherren. Doch ein Mann sei erst "komplett wenn er auch einen Baum pflanzt hätt", hatten die Obfrauen doch einen kleinen Seitenhieb parat und überreichten einen reich geschmückten Fasnetsbaum.

Mit viel G’schwätz und Geschnatter übernahmen die Kaffeetanten und Trommler danach bei Sekt und Hefezopf das Nachmittagsregiment im Rathaus. Zusammen mit den fleißigen Rathausbienen ließ es sich die närrische Schar gut gehen.

Mehr als einhundert Kaffeetrommler gaben den närrischen Takt für 540 hinreißende Kaffeeschönheiten – damit wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Bei Kaiserwetter hat sich das Fasnetsstädtle schon weit vor 14 Uhr in eine Flaniermeile der Kaffeetanten verwandelt. Begleitet von zahlreichen Besuchern tippelten die berockten, bepelzten und mit Tasche, Hut sowie Schirm ausstaffierten Blickfänge ums Städtle bis zum großen Finale "bim Zuckerbeck" beziehungsweise heutigen Café Waidele.