Vorsitzender Herbert Kübel (von links), Pflegedienstleiterin Sabine Schott und Geschäftsführer Markus Harter blicken in die Zukunft der Diakonischen Gemeinschaft Johannes Brenz. Foto: Dorn Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Diakonische Gemeinschaft Johannes Brenz blickt auf Großmaßnahme und kleine Änderungen

Auf der Mitgliederversammlung der Diakonischen Gemeinschaft Johannes Brenz blickte Geschäftsführer Markus Harter auf ein ruhiges Jahr 2018 zurück. Neben der Großmaßnahme Erweiterung stehen auch kleinere Änderungen ins Haus.

Wolfach. Mit der auch im dritten Jahr infolge sehr gut nachgefragten Tagespflege im Alten Spital, den ambulanten Pflegediensten und dem Heimbetrieb im Johannes-Brenz-Heim in der Luisenstraße stehen die drei Dienste auf betriebswirtschaftlich stabilen Beinen. Mit Blick auf die anstehenden Baumaßnahmen wurde ein Teil des Gewinns von der gemeinnützigen GmbH auf den Verein übertragen und dessen Darlehensschuld auf unter eine halbe Million Euro gedrückt.

Mit der Hospizgruppe, einem Gedächtnistrainingsangebot im Betreuten Wohnen, verschiedenen Angeboten in der Seniorenbegegnungsstätte und dem Kuchenmarkt-Auftritt engagiert sich der Verein über das Finanzielle hinaus.

Vorsitzender lobt Tagespflege-Angebot

In der Entlastung des Vorstands zog Jürgen Schmider sprichwörtlich den Hut vor dem Pflegepersonal. Das Brenz-Heim sei seit jetzt schon einem Vierteljahrhundert eine verlässliche Wolfacher Institution, deren Nutzen man immer nur dann gewahr werde, wenn Familienangehörige der Pflege bedürften oder gar der eigene Umzug in die Luisenstraße anstehe.

Herbert Kübel, der Vorsitzende des Vereins, lobte ausdrücklich das neue Angebot der Tagespflege. Dabei läge das Brenz-Heim deutlich über dem Benchmark vergleichbarer Einrichtungen. Auch das finanziell attraktive Geschäftsfeld "Tagespflege" bedürfe guter Konzepte und Mitarbeiter, um es zu einem Erfolg werden zu lassen.

Mit dem Ablauf der zehnjährigen Übergangsfrist der 2009 verabschiedeten Landesheimbauverordnung war das Brenz-Heim in Zugzwang geraten, die Eckpunkte (siehe Infokasten) am bestehenden Standort umzusetzen. Da sich ein Grundstückseigentümer der freien Grünfläche zur Friedrichstraße hin dem Grunderwerb verweigerte, blieb als einzige Option der Erwerb – und der Abbruch – des denkmalgeschützten Engelschulhauses.

Dank der Unterstützung durch den Wolfacher Bürgermeister Thomas Geppert wurde die Abrissgenehmigung letztlich erreicht. Bernd Bohlayer hatte sich dazu weit über das normale nachbarschaftliche Interesse hinaus engagiert und mit vielen Planungsleistungen einen weiteren wichtigen Teil beigetragen. Vor dem Hintergrund dieser zu erwartenden großen Baumaßnahme nehmen sich die für 2019 geplanten Änderungen geradezu klein aus.

Die mit dem Gebäude gealterten technischen Einrichtungen wie die Küchen auf den beiden Stockwerken, die Schwesternrufanlage und die Heizanlage müssen ersetzt werden. Die Küchen werden im Zuge des neuen Wohngruppen-Konzepts geplant und bei der Heizung schließt sich das Heim der Nahwärme Oberwolfach an.

Technische Einrichtungen werden erneuert

Dank der von Berlin in Aussicht gestellten Fördergelder wird im Haus die EDV-gestützte Plegedokumentation eingeführt. Dabei wird sich die im Januar neu eingestellte Pflegedienstleiterin Sabine Schott ebenso einarbeiten müssen wie in die Einzel-Abfrage jedes Bewohners anhand der 89 Qualitätsindikatoren Pflege – ein zusätzlicher Zeitaufwand, den Harter auf Nachfrage auf eine halbe bis eine Arbeitsstunde pro Bewohner und Jahr taxiert.

Die drei Eckpunkte der 2009 verabschiedeten und zum 31. August 2019 für alle Heime verbindlichen Landesheimbauverordnung sind:   Unterbringung zu 100 Prozent in Einzelzimmern. Aktuell verfügt das Johannes-Brenz-Heim über 66 Pflegebetten, 22 als Einzelzimmer und 44 als Doppelzimmer   Erstellung eines Wohngruppen-Konzepts. In Wolfach sind vier Wohngruppen zu je 15 angrenzenden Einzelzimmern geplant. Dieses Konzept erfordert zusätzliches Pflegepersonal   Zusätzliche "offene" Flächen außerhalb des Zimmers, auf welche die Bewohner Anspruch haben.