Als Alternative zu einem kompletten Staudengarten können auch – wie im Haslacher Klostergarten – einzelne Reihen mit einjährigen Pflanzen gesetzt werden. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: BUND Mittleres Kinzigtal stellt Programm vor / "Gärten des Grauens" und Alternativen im Fokus

Nachdem es im vergangenen Jahr um die Balkon- und Gartenbepflanzung für Insekten ging, nimmt der BUND Mittleres Kinzigtal im Herbst und Winter Staudengärten ins Visier. Angelika Kalmbach-Ruf vom Vorstand stellt das Programm vor.

Wolfach. Der Vortrag "Faszination Staudengärten" sei der Nachfolger zu den insektenfreundlichen Pflanzen, mit denen sich der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Mittleres Kinzigtal im Sommer beschäftig habe, erklärt Angelika Kalmbach-Ruf im Gespräch mit dem Schwabo. Zuvor sei es um Balkon- und einjährige Pflanzen gegangen. Nun würden mit Staudengärten die mehrjährigen Gewächse in den Blickpunkt rücken.

"Natürlich sind auch wieder Futterpflanzen für Insekten ein Thema", erklärt Kalmbach-Ruf. "Aber ich möchte mit dem Vortrag auch gegen die Unsitte der Schottergärten vorgehen", sagt sie. Damit seien Gärten gemeint, die durch möglichst "saubere" Stein- und Kiesflächen geprägt sind und damit biologisch nahezu tot sind. "Die Leute meinen, damit hätten sie weniger Arbeit", so Kalmbach-Ruf.

Denn auf dem Kies sammele sich organisches Material an, auf dem Flugsamen keinem könnten. Gegen den Bewuchs helfe am Ende unter Umständen nur die chemische Keule – sprich: Glyphosat. Ein solcher Garten bedeute also mitnichten weniger Arbeit. "Es ist weder pflegeleicht, noch preisgünstig – und auch nicht schön", lautet ihr Urteil.

Weder pflegeleicht noch preisgünstig

Hinzu komme, dass laut Landesbauordnung und Landesnaturschutzgesetz Schottergärten aufgrund der Bodenversiegelung im Grunde illegal seien. Dann seien die Gemeinden verpflichtet, eine solche Versiegelung über die Niederschlagswassergebühr zu ahnden, sagt sie. Zudem sei es bewiesen, dass sich Menschen dort wohler fühlen, wo es grün ist.

Genau das wolle sie mit dem Vortrag rüberbringen. Dieser sei nicht als abendfüllendes Referat geplant, sondern soll etwa 30 Minuten dauern. Im Anschluss können Fragen gestellt werden. Sie könne sich den Vortrag gut als "Vorspann" zu einer Hauptversammlung oder sonstigen Sitzung vorstellen, erklärt Kalmbach-Ruf. Nach einigen Bildern und Erklärungen zu "Gärten des Grauens" werden im Vortrag Alternativen aufgezeigt. Staudengärten seien viel weniger pflegeintensiv als allgemein angenommen, erklärt sie. "Sind sie einmal angelegt, müssen sie kaum gegossen werden. Im Herbst müssen sie höchstens mal zurückgeschnitten werden."

Und auch für Bienen, Schmetterlinge und Co. seien die Gärten wunderbar. Um ihnen genügend Nahrung zu bieten, sollten Staudengärten so bepflanzt werden, dass "immer etwas blühendes da ist", erklärt die Expertin. Wichtig dabei: Auf offene Blüten achten. Und die Vielfalt, die sich biete, sei einfach grandios: Von Herbstanemone über Steinkraut und Kletterpflanzen bis hin zu verschiedenen Küchenkräutern sei für jeden Geschmack etwas denkbar.

Einige Termine für den Vortrag stehen bereits fest: Am Donnerstag, 3. Oktober, ist der Vortrag bei der Eröffnung des Blumencenters Göppert zu hören, am Tag zuvor beim Obst- und Gartenbauverein Hausach, am 14. Oktober beim Obst- und Gartenbauverein Gutach.

Interessierte können sich beim BUND Mittleres Kinzigtal melden. Weitere Informationen gibt es bei Angelika Kalmbach-Ruf per E-Mail an a.kalmbach-ruf@web.de.