Die Rötenberger Vereine müssen nun doch nicht aus dem Gebäude in der Hausackerstraße in Rötenberg ausziehen. Sie standen aber kurz davor. Foto: Herzog

Die Rötenberger Vereine können aufatmen, sie müssen nicht aus ihrem Domizil in der Hausackerstraße 6 ausziehen, um Flüchtlingen Platz zu machen.

Im Gemeinderat berichtete Bürgermeister Michael Lehrer über die aktuelle Flüchtlingssituation.

Ihm zufolge sind acht Ukrainer aus der Wohnung im Hagenwinkel in Rötenberg ausgezogen und in ihre Heimat zurückgekehrt. Jedoch habe die Gemeinde wieder neue Flüchtlinge, fünf Syrer und sieben Ukrainer, vom Landratsamt Rottweil zugewiesen bekommen.

Mit weiteren Zuweisungen müsse im November gerechnet werden, wodurch die Flüchtlingsunterbringung weiterhin ein schwieriges Thema bleiben werde. „Wir werden genau beobachten, wie sich das mit den Flüchtlingen weiterentwickelt. Im Moment können sie in den Räumlichkeiten untergebracht werden, die wir angemietet haben“, schilderte der Bürgermeister.

Dreifamilienhaus erworben

Auf Anfrage von Bernd Wilhelm teilte Lehrer mit, dass bislang noch keine Flüchtlinge in das im August von der Gemeinde für einen sechsstelligen Betrag erworbene Dreifamilienhaus in der Zubermoosstraße in Rötenberg untergebracht seien. Es müssten noch geringfügige Sanierungsarbeiten umgesetzt werden. Der Kauf des Wohngebäudes war vom Rat in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen worden.

Damit braucht das der Gemeinde ebenfalls gehörende Vereins- und Feuerwehrgebäude in der Hausackerstraße nicht für Flüchtlinge umgebaut werden und die Rötenberger Vereine können die Räumlichkeiten weiterhin für sich als Lager für Inventar und Probelokal nutzen.

Einen Umbau mit Kosten von rund 15 000 Euro hatte die Verwaltung in der Juni-Sitzung vorgeschlagen, nachdem die Kommune bei der Unterbringung von Asylsuchenden und ukrainischen Geflüchteten vom Landratsamt ordentlich Druck erhalten hatte. Damals war Aichhalden gemäß dem Verteilerschlüssel mit 17 Personen im Minus.

Mit 17 Personen im Minus

Das Vorhaben kam allerdings nicht bei allen Ratsmitgliedern gut an. Stefan Wiedmann hatte damals argumentiert, dass der Auszug der Vereine auf unbestimmte Zeit sein werde und für den Gesangsverein das Ende bedeuten könnte. Er appellierte an die Verwaltung, Personen persönlich anzusprechen, die leerstehende Wohnungen besäßen. Auch in Rötenberg gebe es Leerstände. Wie sich nun zeigte, war Wiedmanns Forderung erfolgreich.