Manfred Kuner kann es sich vorstellen, im Herbst 2019 "seinen Hut in Ring zu werfen". Dann wird der neue SVS-Präsident gewählt. Foto: Hahne

Skisport: Verantwortliche des Skiverbandes stellen in Hinterzarten die Weichen für die Zukunft.

Historisch – das Ambiente. Zukunftsorientiert – der Skiverband Schwarzwald (SVS). In den Räumen des Schwarzwälder Skimuseums in Hinterzarten stellten die Verantwortlichen vor, wie es nach dem Tod von Präsident Stefan Wirbser weitergeht.

Die wichtigste Entscheidung des Präsidiums: "Wir werden keine außerordentliche Versammlung einberufen", setzen Manfred Kuner, einer der SVS-Vizepräsidenten (Finanzen) und der Sprecher des Präsidiums, und Co. bis zum Herbst 2019 auf das bewährte Führungsteam. Erst dann soll auf der turnusgemäßen Versammlung der neue Präsident gewählt werden. "Ich bin mir sicher, dass wir den bisher so erfolgreichen Weg weiterführen können", stellt Kuner klar.

Gut möglich, dass der Triberger (Schwarzwald-Baar-Kreis) auch selbst "den Hut in den Ring werfen" wird, wenn im kommenden Jahr die Mitglieder den Nachfolger von Stefan Wirbser ("Stefan war unglaublich engagiert und erfolgreich") bestimmen. Zunächst wollen Kuner und seine Präsidiumskollegen aber abwarten, ob es dann auch externe Bewerber gibt. Wichtig sei, dass der SVS in Sachen Leistungssport, Breitensport und Nachwuchsarbeit voll handlungsfähig ist. Und natürlich würde es darum gehen, die Interessen des Skiverbandes Schwarzwald auch nach dem Tod von Wirbser in den verschiedenen Gremien des Deutschen Skiverbandes (DSV) hörbar und selbstbewusst zu vertreten.

Dieses Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. Erfolge sorgen eben für Einfluss. Bilder der zahlreichen Olympiasieger und Weltmeister aus dem Schwarzwald schmücken die Vitrinen des Skimuseums. Noch ist aber genügend Platz für neue Helden. "Wir waren immer einer der erfolgreichsten Verbände in Deutschland, aber auch einer der finanzärmsten. Leistungssport-Förderung bedeutet eben, dass man Geld in die Hände nehmen muss", freut sich Kuner deshalb, dass es dem SVS gelungen ist, mit der Helvetia-Versicherung einen neuen Hauptsponsor zu gewinnen.

Genauso hebt Kuner die Bedeutung des neuen "Präventionskonzeptes gegen sexualisierte Gewalt" heraus. "Dabei war es uns besonders wichtig, dass auch der Opferschutz eine große Rolle besitzt", sagt Helmut Bähr. "Unsere Minderjährigen sollen ohne Gewalt und Diskriminierung aufwachsen", stellte der für den Breitensport zuständige SVS-Vizepräsident weiter klar. "Und deshalb haben wir unser Schutzkonzept als zentrale Verhaltensregel für alle Funktionäre, Trainer, Übungsleiter oder Gruppenhelfer entwickelt", wird Ulrike Sutter, die Schutzbeauftragte des SVS, das "Kein Raum für Missbrauch"-Konzept den Vertretern der 195 Mitgliedsvereinen bald näherbringen.

Die strukturellen und finanziellen Weichen sind also erst einmal gestellt. So sieht es auch Georg Thoma. "Nun fehlt nur noch der Schnee. Das ist derzeit unser Hauptproblem im Schwarzwald", hofft der Olympiasieger in der Nordischen Kombination von 1960 aus Hinterzarten, dass es wieder einmal einen "echten Winter" gibt.