Freuen sich im norwegischen Lillehammer über Gold: Cornel Renn, Sebastian Pietrzykowski, Celia Funkler, Jana Fischer (oben von links) und die Coaches des deutschen Snowboard/Ski-Cross-Teams. Foto: DOSB

Snowboardcross 17-Jähriger vom WSV Ebingen gewinnt bei Olympischen Jugendspielen in Lillehammer Medaille.

Am Montag hatte Snowboardcrosser Sebastian Pietrzykowski vom WSV Ebingen noch für ein Novum gesorgt. In Lillehammer gewann er die erste Snowboard-Medaille für Deutschland bei Olympischen Jugendspielen. Am Dienstag legte er nach.

Beim erstmals ausgetragenen Snowboard/Ski-Cross-Mixed-Wettbewerb sicherte sich der 17-Jährige vom WSV Ebingen mit Jana Fischer (SC Löffingen), Celia Funkler (TG Tuttlingen) und Cornel Renn (Skiverein Hindelang) die Goldmedaille.

In einem packenden Finale mussten die deutschen Crosser im Halbfinale einen Schreckmoment verkraften. Als Jugend-Vizeweltmeister Pietrzykowski weit in Führung liegend als dritter deutscher Fahrer die Ziellinie überquerte, öffnete sich das Starttor für Renn zunächst nicht. Der Hundelanger wurde zu spät auf die Piste geschickt und vermochte den so angehäuften Rückstand nicht mehr aufzuholen. Ein Wiederholungslauf brachte Deutschland dann doch ins Finale und zur Goldmedaille.

"Wir haben gezeigt, was wir können. Geil, dass wir Gold gewonnen haben", sagte Celia Funkler nach der Siegerehrung. Zufrieden waren natürlich auch die Trainer. "Wir haben nochmal einen draufgesetzt. Die Zusammenarbeit mit den Skicrossern war geil", sagte Snowbaord-Coach Korbinian Hader über das neue "super Event". Auch Skicross-Trainer Maximilian Wittwer lobte die Zusammenarbeit unter den Disziplinen: "Dieses Staffelformat kennen wir ja so bisher nicht, da konnten uns die Snowboarder schon sehr helfen, besonders mit dem Funkverkehr."

Bereits am Montag hatte Pietrzykowski im Lillehammer aufgetrumpft. Als er im Finale hinter Jake Vedder (USA) – er gewann all seine fünf Heats – und dem Australier Alex Dickson die Bronzemedaille gewann. Pietrzykowski hatte sich souverän durch die Vorläufe und das Semifinale gearbeitet. Im Endlauf bekam er dann auch mit seinem großen Konkurrenten Vedder zu tun, der wie die meisten Fahrer einen großen Vorteil gegenüber dem Deutschen hatte – die zwei entscheidenden Kurven konnte er mit der Frontside fahren.

"Natürlich hätte auch ich gerne die beiden Banks auf der Frontside gehabt. Da hat man schon einen kleinen Vorteil", haderte Pietrzykowski mit dem Kurs, im Finale aber auch mit einem kleinen Fehler: "Ich wollte Jake mit Überspeed überholen. Bin dann aber bei einer Bank außen vorbei, war dadurch bei der nächsten wieder innen, und die war für meine Backside zu eng. Da habe ich dann einfach zu viel Speed verloren." Die erste Enttäuschung nach dem Zieleinlauf, als der Deutsche sein Board wütend in den Schnee warf, war nach der Medaillenübergabe verflogen. "Jetzt bin ich glücklich eine Medaille geholt zu haben. Das war auch das Ziel", bilanzierte Pietrzykowski.