Nach einer Durststrecke im letzten Winter wieder richtig ins Fliegen gekommen ist in Oberstdorf Jonathan Siegel. Archivfoto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Ski nordisch: Zwei überzeugende Siege beim Deutschlandpokal in Oberstdorf

Das war schon einmal ein Fingerzeig und zugleich eine Kampfansage in Richtung der Konkurrenz. Zwei eindrucksvolle Siege feierte der Skispringer Jonathan Siegel (SV Baiersbronn) beim Deutschlandpokal in Oberstdorf.

Herbstlich waren die Bedingungen, als sich rund 100 Spezialspringer und Nordische Kombinierer aus allen Landesverbänden zum Leistungsvergleich in der Erdinger Arena trafen. Bei den Herren und Junioren ging es für die Spezialspringer am ersten Tag auf die Großschanze (HS 140 m/K 120 m). Dabei zeigte der Dürrenmettstetter Jonathan Siegel eine überragende Vorstellung mit klaren Bestweiten in beiden Durchgängen (131,5/135,5 m). Mit 277,6 Punkten verwies er den Meßstetter Adrian Sell (126/128,5 m, 245,6) und Axel Mayländer vom SC Degenfeld (122,4/127,5 m, 242,5) deutlich auf die Podestplätze.

Etwas knapper waren die Abstände tags darauf beim Wettbewerb auf der Normalschanze (HS 106 m/ K95 m). Mit seinem Satz auf genau 100 m war Axel Mayländer dem erneut am weitesten springenden Jonathan Siegel (101 m) noch mit drei Punkten Rückstand dicht auf den Fersen. Der ließ sich aber nicht beirren, landete mit 98,5 m auch die Bestweite des zweiten Durchgangs und lag damit acht Punkte vor Mayländer und genau 20 Zähler vor dem drittplatzierten Paul Winter.

Nach einer nicht zufrieden stellenden Saison 2016/17 kann der ehemalige Junioren-Mannschaftsweltmeister jetzt auf einen besseren Winter hoffen. In der Deutschlandpokal-Gesamtwertung belegt er mit 166 Punkten den zweiten Platz knapp hinter Axel Mayländer (169).

Zwei Wettbewerbe auf der Normalschanze standen für die Jugend 16 und Finn Braun auf dem Programm. Der Nachwuchsspringer des SV Baiersbronn belegte zunächst mit Weiten von 87,5 und 89 m den sechsten Platz. Am zweiten Tag steigerte er sich auf 93 und 91,5 m und wurde damit guter Vierter. Diesen Platz belegt er mit 158 Punkten auf in der Gesamtwertung des DSV-Jugendcups knapp hinter Luca Geyer aus Lauscha (164).

Die nordischen Kombinierer waren zunächst in einem Sprintwettkampf mit einem Sprung sowie 5 km-Langlauf gefordert. Dabei unterstrich in der Klasse Jugend 17 Johannes Fischer sein großes Laufpotenzial mit der zweitbesten Zeit von 13:15,4 min. Nach Platz 16 im Springen (87,5 m) war der Rückstand aber zu groß, um mehr als nur sechs Ränge bis zu Endplatz 10 gut zu machen.

Ähnlich verlief der Gundersen-Wettkampf mit 10 km-Lauf am Folgetag. Mit einem Rückstand von 4:03 Minuten auf den Sprunglaufbesten und Tagessieger Luis Lehnert musste Johannes Fischer als 16. auf die Laufstrecke gehen, wo er sich als Drittschnellster immerhin noch auf Rang elf verbesserte.

In der schwächer besetzten Jugendklasse 16 belegte mit Nico Winterhalder ein weitere Kombinierer des SV Baiersbronn die Plätze fünf (Sprint) und sechs. Auch er musste jeweils schon im Springen deutliche Rückstände auf die Spitze hinnehmen.

Die beste Platzierung aus Sicht des SV Baiersbronn gelang im Einzelwettbewerb Tobias Haug bei den Herren/Junioren. Mit 127,5 m und Platz vier im Springen verschaffte er sich eine gute Ausgangssituation im Kampf um die Podestplätze. Über 10 Kilometer konnte er mit der siebtbesten Zeit des Feldes den fünf Sekunden vor ihm gestarteten Tim Kopp (VSC Klingenthal) überholen und wurde damit Dritter.