Wunderschöne Blumen für eine tolle Saison. Die Biathletin Janina Hettich beim Empfang ihres Heimatklubs SC Schönwald. Foto: Kommert

Biathlon: Top-Athletin vom SC Schönwald freut sich nach hervorragender Saison nun aufs Skifahren. Mit Interview

Diese Saison wird Janina Hettich (SC Schönwald) so schnell nicht vergessen. Nach hervorragenden Leistungen im IBU-Cup stand für sie in der Gesamtwertung der vierte Platz. Bei der EM gab es Silber mit der Staffel. Als Belohnung bestritt die 22-Jährige ihre ersten beiden Weltcup-Rennen am Holmenkollen. Kurz vor ihrem Urlaub und nach dem feierlichen Empfang bei ihrem Heimatclub in Schönwald sprachen wir mit der Schwarzwälderin.

Frau Hettich, auf was freuen Sie sich nun in den drei Wochen Urlaub nach einer sehr langen Wettkampfsaison?

(lacht). Vor allem darauf, dass ich einmal nicht aus dem Koffer leben muss und dass ich keinen vollen Terminplan habe.

Wegen der Regeneration haben Sie nun absolutes Trainingsverbot?

Natürlich werde ich auch einmal joggen gehen, aber eigentlich sollte ich nun wirklich für die drei Wochen komplett runterfahren. Aber Skifahren gehe ich doch. Darauf freue ich mich.

Wie haben Sie denn Ihre ersten beiden Weltcup-Rennen am Holmenkollen erlebt?

Es war einfach ein unbeschreibliches Gefühl, dabei sein zu können. Meine Nervosität war vor dem Sprintwettbewerb schon sehr groß. Mit dem Laufen war ich da nicht ganz zufrieden, sonst wäre mehr als der 44. Platz drin gewesen. Beim Verfolgungsrennen am Samstag lief es dann besser. Ich hatte mich gut gefühlt und konnte mich ja noch auf den 32. Rang verbessern.

Was war für Sie als Debütantin bei der Weltelite mittendrin besonders beeindruckend?

Die Leisttungsdichte ist ein Wahnsinn. Eine kleine Schwächephase, und schon rutscht man im Klassement richtig ab.

Kamen viele Nachrichten über Ihr Handy nach Oslo?

Ja, nach dem Sprintwettbewerb am Donnerstag kamen viele gute Wünsche. Meine Familie und auch viele aus meinem Freundeskreis hatten dieses Rennen ja im Fernsehen gesehen. Das erste Mal bei einem Weltcup – das war schon etwas ganz Besonderes.

Ihre Saison war im IBU-Cup geprägt von vielen guten Platzierungen und vor allem von einer enormen Konstanz in diesem Winter. Wäre sogar möglicherweise noch etwas mehr als der vierte Gesamtplatz drin gewesen?

Ich hatte in der ersten Saisonphase noch Probleme mit dem Schießen, doch dies hatte sich gebessert. Über diesen vierten Platz freue ich mich, weil es zeigt, dass vieles gut lief. Auch mit meinen Ergebnissen bei der Europameistschaft in Minsk war ich überwiegend zufrieden. Sehr schön war natürlich der Silbermedaillengewinn mit unserer Mannschaft.

Gab es denn einen Wettbewerb, nach dem Sie für sich gesagt haben: Das war heute perfekt?

(schmunzelt). Man kann sich immer verbessern. Aber mein dritter Platz beim IBU-Cup in Lenzerheide im Januar würde ich schon zu der Kategorie an Rennen zählen, in dem sehr viel passte.

Stichwort "perfekt". Sie haben während der Saison immer wieder betont, dass Sie noch nie so eine optimale Vorbereitung hatten, wie im vergangenen Sommer.

Dies stimmt absolut. Und ich nehme auch den Sommer davor in 2017 noch dazu. Ich konnte jeweils mein Vorbereitungsprogramm so umfangreich und intensiv durchziehen wie noch nie. Kein Infekt und keine Verletzung kamen dazwischen. Ich habe auch im Verlauf der beiden vergangenen Jahre einige Dinge im Trainingsablauf verändert, inklusive der Ernährung.

Was steht nach dem Urlaub in den nächsten Wochen dann an?

Ich habe Mitte April noch einen Bundeswehrlehrgang in Hannover, dann beginnt bereits wieder das Grundlagentraining für die kommende Saison. Zuvor werden die Trainer und ich natürlich noch die vergangene Saison analysieren und auch die kommenden Trainingsmonate dann im Detail besprechen.

Ihre Ziele für die Wintersaison 2019/20 sind natürlich bereits klar abgesteckt.

Ja, natürlich. Diese beiden Weltcup-Rennen haben Appetit auf viel mehr gemacht. Ich möchte mich schnell mit guten Leistungen in der neuen Saison für den Weltcup wieder empfehlen. Zunächst ist aber erst einmal die Regeneration wichtig und dann eine gute Vorbereitung.  

Die Fragen stellte Michael Bundesmann.