Langjährige sportliche Weggefährtinnen, die auch befreundet sind. Janina Hettich (links, SC Schönwald) und Christin Maier (SC Urach) haben in ihrer ersten Saison bei den Frauen viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Foto: Privat

Biathlon: Schwarzwälder Talente Christin Maier und Janina Hettich ziehen Bilanz. Im Sommer wartet wieder viel Trainingsarbeit.

Der Winter ist vorbei. Erstmals starteten die beiden Schwarzwälder Biathlon-Talente Christin Maier (SC Urach) und Janina Hettich (SC Schönwald) bei den Frauen. Wertvolle Erfahrungen haben die beiden in den vergangenen Monaten gesammelt.

Diese Erfahrungswerte werden bei Christin Maier und Janina Hettich ab April in die nächste Trainingsperiode im ersten Teil der neuen Vorbereitungszeit einfließen.

Doch zunächst spannte Christin Maier mit ihrer Schwester vor Ostern für zehn Tage auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean aus. Anstatt Fitnesstraining wollte die 22-jährige Furtwangerin Tauchen, Sightseeing-Touren unternehmen und einfach mal die Seele baumeln lassen.

Dabei wird sie auch viel über die vergangene Saison nachgedacht haben. Der IBU-Cup war hauptsächlich ihr "Arbeitsgebiet". Diesen Wettbewerb als nur mit der zweiten Stufe des Frauen-Weltcups zu umschreiben, wäre respektlos. "Das Niveau beim IBU-Cup ist hoch. Außerdem waren zeitweise auch einige Weltcup-Athletinnen dabei", berichtet Christin Maier. Sie zeigt sich selbstkritisch. Es war für sie zwar die "erwartet schwere erste Saison" bei den Frauen, doch die Schwarzwälderin hatte sich ein wenig mehr als den 29. Gesamtrang ausgerechnet.

"Christin ist mit sehr viel Schwung in die Saison hineingekommen, doch dann gab es bei ihr einen kleinen Einbruch", blickt ihr Coach und Landestrainer Roman Böttcher zurück. "Insgesamt ist Christin mit ihrem großen Potenzial etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben."

Die Härte und Intensität hat gefehlt

Die Athletin sieht es ebenso. "Beim Laufen muss ich in Sachen Härte und Intensität zulegen. Stehendschießen war größtenteils in Ordnung. Im Liegendschießen werde ich mit den Trainern im Sommer sicherlich an der Technik feilen." Roman Böttcher zeigt sich in Sachen Weiterentwicklung bei Christin Maier zuversichtlich: "Wir müssen nicht unbedingt den Trainingsumfang erhöhen, wir werden – zum Beispiel beim Lauftraining – die Schwerpunkte etwas verändern. Christin hat in der nächsten Saison alle Möglichkeiten, den nächsten Schritt zu schaffen."

Die B-Kaderathletin ist weiterhin Sportsoldatin bei der Bundeswehr in Fahl und wird nach Ostern wieder ins Training einsteigen. "Ich habe viel in diesem ersten Jahr bei den Frauen gelernt."

Bei Janina Hettich (SC Schönwald) zeichnete sich der Saisonverlauf ganz anders ab. Die 22-jährige Lauterbacherin konnte sich im vergangenen Spätherbst zunächst nicht für den IBU-Cup qualifizieren. Die Sportsoldatin zeigte dann aber starke Leistungen im Deutschland-Pokal und im Alpencup, kam so zu ihrer Saisonpremiere im IBU-Cup. Die Rückenprobleme, die sie in der Saison 2016/17 noch geplagt hatten, waren auskuriert. Hettich konnte ihr ganzes Können zeigen. Vier Mal erreichte sie beim IBU-Cup einen Platz in den Top-10. Bei der Europameisterschaft im italienischen Ridnaun erreichte Hettich im Single-Mixed-Wettbewerb zusammen mit Florian Graf (WSV Eppenschlag) den guten neunten Rang. Abschließend – beim IBU-Cup im russischen Khanty-Mansiysk – rundete Janina Hettich ihren erfolgreichen Winter mit dem zehnten Platz im Sprint und mit Rang neun in der Verfolgung ab.

Christin Maier konnte sich nicht mehr für die IBU-Cup-Reise nach Russland qualifizieren und war enttäuscht. "Zu gerne hätte ich vielleicht dort noch einen kleinen Schritt nach vorne gemacht."

Für Janina Hettich steht in der Gesamtwertung des IBU-Cups der gute 16. Rang. "Ich bin mit meiner Saison zufrieden, aber auch für mich soll nun der nächste Schritt folgen. Auf jeden Fall muss ich mich im Schießen verbessern. Da habe ich bei einigen Rennen zu viele Fehler gemacht", blickt sie zurück.

Hettichs mittelfristiges Ziel ist – wie auch das von Christin Maier – das Anklopfen am Weltcup. Optimal wäre es, wenn dies den beiden Schwarzwälderinnen schon in der kommenden Saison gelingen könnte.

Doch zuvor gilt es für beide Biathletinnen, über den kommenden Sommer ihre erste Frauensaison optimal auszuwerten und an den noch vorhandenen Defiziten zu arbeiten. "Das ist für mich die nächste tolle Herausforderung", sagt Christin Maier.