Benjamin Waidelich hatte schon vor dem Start zum traditionsreichen Ganghoferlauf ein richtig gutes Gefühl. Foto: SCE Foto: Schwarzwälder Bote

Ski nordisch: SC Enzklösterle hat seinen ersten Sieger eines Euroloppets / Julian Geißler wird bei der Traditionsveranstaltung 13.

Der internationale Ganghoferlauf in Leutasch in Österreich zählt zu den beliebtesten Langlauf-Events in Mitteleuropa. Benjamin Waidelich vom Skiclub Enzklösterle war es vergönnt, dort über 25 Kilometer seinen persönlichen Triumph zu feiern.

Die abwechslungsreiche Streckenführung durch eines der schönsten Hochtäler der Alpen, perfekt präparierte Loipen sowie die einmalige Atmosphäre locken jedes Jahr aufs Neue mehr als 1200 Skilangläufer für die unterschiedlichen Wettbewerbe beim Ganghoferlauf an.

Der Skimarathon wurde zum 49. Mal in der Olympiaregion Seefeld, dem Veranstaltungsort der nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 ausgetragen.

Es ist der älteste Langlaufmarathon Tirols und gleichzeitig der größte in Österreich. In diesem Jahr erstmals dabei waren mit Julian Geißler und Benjamin Waidelich zwei Langlaufurgesteine aus dem Oberen Enztal.

Benjamin Waidelich war schon vor dem Start in bester Vorfreude und meinte: "Die schnellen Schneebedingungen mit wie in Eis gefrästen, harten Spuren sind genau mein Ding." Sollte er schon ahnen, dass er den ganz großen Coup würde landen können? Vom Elitestartblock weg, zeigte er sich in der Spitzengruppe mit zwei starken Italienern und konnte dank seiner kraftvollen Doppelstocktechnik vor allem an den Anstiegen sehr gut mithalten.

Nach einem kurzen Durchhänger zur Mitte der 25 Kilometer langen Wettkampfstrecke konnte er sich dank raumgreifenden Stockschüben wieder an die Spitzengruppe vorarbeiten. "Alle Restenergie investierte ich in den Schlussakkord des Rennens. Ich wusste, dass ich diese Siegchance nutzen muss um meinen ersten Euroloppet zu gewinnen."

Nach einem starkem Schlusssprint konnte er in der erstklassigen Zeit von 1:05:11 Stunden zum ersten Mal einen europäischen Skimarathon für sich entscheiden. Sein Vorsprung auf den Italiener Matthias Schwingshackl war am Ende mit 1:40 Minuten durchaus komfortabel.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 23 Kilometer pro Stunde hat Benjamin Waidelich sein schnellstes Rennen vor zwei Italienern und einem Österreicher beenden. Mit einem gewaltigen Hirschgeweihpokal und einem ordentlichen Preisgeld in der Tasche ist er der erste Euroloppetsieger des Skiclubs Enzklösterle.

Julian Geißler war die neu konzipierte, abwechslungsreiche Strecke aus der zweiten Startreihe angegangen. "Am ersten längeren Anstieg, gleich nach dem Start, konnte ich in die Elitegruppe hineinlaufen und mich sehr gut nach vorne vorarbeiten", kommentierte Klassikspezialist Julian Geißler seinen gelungenen Rennauftakt.

Als eingefleischter Diagonaler hatte er einen griffig, geklisterten Ski und konnte sich an den Anstiegen immer weiter nach vorne arbeiten. In 1:14:22 Stunden kam er auf den 13. Platz. Insgesamt kamen über die 25 Kilometer 151 Läufer in die Wertung.

Bei den Frauen gewann Sigrid Mutscheller aus Aidlingen das Rennen über 42 Kilometer in 1:52:05,2 Stunden. Sie gewann in ihrer langen Karriere unter anderem zwischen 2001 und 2008 sechs Mal die Weltmeisterin im Wintertriathlon und ist in dieser Sportart zudem neunfache deutsche Meisterin.